Da reiht sich Christoph Amthor ein, allerdings anders: „Weil die Autofahrer hier ihre Dispute mit dem Schwert austragen“, ist als Grund für eine Reise ironisch formuliert und nimmt Bezug auf einen populären Internet-Gag. Wenn er ein anderes Kapitel mit „Weil Tschechien sicher ist“ und er dieses Kapitel auch noch mit Beispielen aus eigener Erfahrung füllt, ist allerspätestens klar: Hier schreibt jemand, der sich schon vor langer Zeit in dieses Land verliebt hat. Und tatsächlich lebt der Autor seit 2003 in dem Land, das man andernorts mit Begriffen wie Vaclav Havel, Prag, den Kurorten Karlsbad und Marienbad assoziiert. Aber die Frage bleibt: Wie ist der Alltag dort?
Genau diese Frage beantwortet Chistoph Amthor in den 111 Gründen für Tschechien – ein Band der beliebten Reihe des Berliner Schwarzkopf und Schwarzkopf Verlags. Er lobt unter anderem die Freundlichkeit der Behörden, erwähnt die Möglichkeit, an allen Sonntagen des Jahres einkaufen zu können (besonders praktisch für die, deren Arbeitstag sich selten nach Ladenschluss-Zeiten zu richten pflegt). Er hebt an weiteren Stellen, etwa in Kleidungsfragen, das unkomplizierte Leben in Tschechien hervor, und natürlich finden auch die regionale Küche (mit Plätzchenrezept!) und den erwähnten Kurorten ihre Würdigung.
Das ist vergnüglich und informativ, dabei sicherlich zu der ein oder anderen Reise inspirierend. Übrigens: Auch die Marke Tesla verortet der Autor in Tschechien, genauer: in Böhmen. Die spielte allerdings vor rund 70 Jahren eine Rolle. Ihre Erzeugnisse hatten zwar mit Elektrik zu tun, aber keine Räder: Unter dem Namen kamen damals unter anderem Radioapparate, Tongeräte und Glühbirnen auf den Markt.
Christoph Amthor: 111 Gründe, Tschechien zu lieben. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag; 14,99 Euro.