„Der Komponist“ hingegen ist herrlich vielfältig interpretierbar. Das kann stehen für einen Beziehungsroman, eine Tragödie – oder für eine Musikerbiographie, die Elemente eines Romans hat. Und noch für andere Inhalte.
Wer Jeffrey Deaver kennt, weiß allerdings, dass nichts dergleichen hier zu finden ist.
Im Gegenteil: Hinter dem besonders harmlosen Titel steckt ein besonders grausam angelegter Fall. Oder sind es Fälle? Auch das Internet als mediales Transportmittel für die menschlichen Abgründe spielt keine kleine Rolle. Dass der Musik hier eine ganz und gar nicht erbauliche Rolle zukommt, versteht sich da schon von selbst.
Wer es spannend mag, starke Nerven hat und nach der Lektüre des Spannenden nicht zu Alpträumen neigt, sollte an „Der Komponist“ nicht vorbeigehen. Ein Thriller, der Fans dieses Genres gerade jetzt genau passend kommt – wenn man zwischen den Jahren noch etwas Urlaub hat. Heißt – schön viel Zeit zum Lesen.
Jeffrey Deaver: Der Komponist. Blanvalet Verlag; 20 Euro.