Rekordweltmeister Sébastien Loeb fährt bei der ADAC Rallye Deutschland, dem neunten von 13 Läufen zur Rallye-Weltmeisterschaft, seinem achten Gesamtsieg in Folge beim deutschen WM-Lauf entgegen. Der 33jährige Franzose, der bisher alle sieben deutschen WM-Läufe seit 2002 gewonnen hat, liegt nach dem ersten Tag und sechs von 19 Wertungsprüfungen mit seinem Co-Piloten Daniel Elena im Citroën C4 World Rallye Car mit 1:18;25,5 Stunden 9,5 Sekunden vor seinen spanischen Markenkollegen Daniel Sordo / Diego Vallejo und weitere 1:04,7 Minuten vor dem Finnen Jari-Matta Latvala mit Co. Miikka Anttila im Ford Focus WRC.
„Das war ein guter Tag für uns, obwohl ich mir auf der ersten Prüfung die Felge hinten links angeschlagen hatte und dadurch etwas Zeit verloren hatte“, bilanzierte der Spitzenreiter. Eine Vorentscheidung, so der sechsfache Champion, sei aber noch nicht gefallen: „Auf den langen Asphaltprüfungen des Samstags auf dem ehemaligen Militärgelände ist immer ein technischer Defekt möglich, der einen weit zurück werfen kann.“
Auf Rang acht mit einem Rückstand von 3:22,8 Minuten liegt nach dem ersten Tag Ex-Formel-1-Weltmeister Kimi Räikkönen, der als Mitglied des Citroën Junior Teams die gesamte WM-Saison im Citroën C4 WRC bestreitet. Pech hatte der Singener Aaron Burkart, derzeit Zweiter in der Junior-WRC. Der 27jährige kam schon auf der ersten Sonderprüfung nach einem schleichenden Plattfuß am Suzuki Swift Super 1600 von der Strecke ab und verlor nach einem Crash viel Zeit und fiel auf Rang 35 zurück. Kein Risiko eingehen wollte in den Weinbergen der Deutsche Rallyemeister Hermann Gassner jr. (Surheim) im Mitsubishi World Rallye Car, der den Freitag als 31. im Gesamtklassement beendete.
Die Rallye hatte zunächst mit einer Schrecksekunde am Freitagmorgen begonnen. Nach einem Unfall des niederländischen Piloten Kevin Abbring (Renault Clio R3) musste die erste Wertungsprüfung gestoppt werden, konnte später aber fortgesetzt werden. Am Samstag fällt die Vorentscheidung über den Gesamtsieg auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Baumholder im Hunsrück. Dort werden insgesamt acht Prüfungen, darunter die „Königsetappe“ über 48 Kilometer, gefahren.
Die Rallye, zu der der veranstaltende ADAC auch in diesem Jahr an drei Tagen wieder mehr als 200.000 Zuschauer erwartet, endet am Sonntag morgen mit dem „Circus Maximus“, einem spektakulären Innenstadtkurs in Trier rund um das Wahrzeichen der ältesten Stadt Deutschlands, das römische Stadttor „Porta Nigra“.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun