Erste Erfahrungen mit dem Škoda Ocativa II

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Im Februar dieses Jahres lief der 1.000.000 Škoda Octavia von den Montagebändern im tschechischen Mlada Boleslav. Kein schlechtes Ergebnis für ein Auto, das 1996 das Licht der automobilen Welt erblickte. Mit dem Octavia gelang Škoda den Käufern zu vermitteln, dass sie für weniger Geld als beim Mutterkonzern VW solide Technik aus Wolfsburg und gute Qualität bekommen. Die viertürige Octavia-Limousine, die Anfang Juni zu den deutschen Händlern rollt, will dieses Konzept fortsetzen. So kostet das Modell 2004 in der Basisausführung mit einem 75 PS Motor 14.490 Euro. Damit tritt der Tscheche gegen Opel Astra, Peugeot 307, Renault Mégane und – natürlich – gegen den Golf an, obwohl die Verantwortlichen bei Škoda – natürlich – keinesfalls auf preisbewusste Golf-Kunden zielen.

Braves Design war gestern, dagegen trägt der neue Octavia ein schnittig gestaltetes Blechkleid. Die Front wird durch den Kühlergrill mit Chromrahmen und dem Škoda-Emblem dominiert. Die Sicken der Motorhauben verlaufen diagonal und lassen so die Motorhaube länger wirken. Die große Heckklappe, die von C-förmigen Rückleuchten eingerahmt wird, deutet das Volumen des Gepäckteils an. Und tatsächlich, unter der Klappe verschwindet mühelos das Urlaubsgepäck einer Familie. 560 Liter passen hinein (plus 32 Liter), klappt man die Rückbank um, sind es bis zu 1.350 Liter (plus 22 Liter).Aber nicht nur das Hinterteil zeigt seine praktischen Seiten, auch der Innenraum kann sich sehen, fühlen und nutzen lassen. Da das Fahrzeug in der Länge 6,5 Zentimeter auf 4,57 m zugelegt hat (Breite plus 3,5 cm auf 1,77 m) freuen sich die Insassen über ein gutes Platzangebot. Vorne wie auf den hinteren Rängen gibt es auch für lange Beine Bewegungsfreiheit. Die Bedienelemente sind aus den verschiedenen VW-Konzern-Produktionen bekannt und logisch angeordnet. Große Knöpfe ermöglichen ein fummelfreies Einstellen der Musik- und Klimaanlage. Viele Ablagen erleichtern das Einsortieren des wichtigen und unwichtigen Krimskrams. Große Getränkeflaschen passen in die seitlichen Ablagen der Türen. Bei ersten Probefahrten machte die Verarbeitung erwartungsgemäß einen guten Eindruck, die verwendeten Materialien fühlen sich nicht billig an.

Zum Vorwärtskommen greift man bei Škoda auf bekannte Motoren aus den VW-Regalen zurück. Auf Benzinerseite reicht das Angebot von 75 bis zu 115 PS. Der 115 PS starke 1,6-Liter-Direkteinspritzer FSI hat keine Mühe, den Wagen in Schwung zu bringen (Spitze: 198 km/h, Verbrauch 6,6 Liter). Wem dies nicht reicht, Ende des Jahres ergänzt ein 2,0-Liter-FSI mit 150 PS die Palette. Alle Benzinmotoren erreichen die Abgasnorm Euro 4. Die zwei TDI-Motoren mit 105 und 140 PS bewiesen bei ersten Ausfahrten ihre Durchzugskraft (250 und 320 Nm) und stehen für Fahrfreude und Sparsamkeit (Spitze: 192 und 208 km/h, Verbrauch: 5,0 und 5,5 Liter). Leider sind diese Aggregate unter der Octavia-Motorhaube bis jetzt nur als Euro 3 eingestuft.
Der Kunde soll viel Auto für wenig Geld erhalten. Daher werden die Octavia-Fahrzeuge gut ausgestattet auf den Markt kommen. Die einzelnen Details liegen zurzeit noch nicht endgültig fest. Front- und Seitenairbags schützen serienmäßig. ABS und andere Helferlein wie ein Bremsassistent gehören ebenfalls dazu. ESP wird es aber wohl nur gegen Aufpreis geben. Die beliebte Kombi-Variante kommt Anfang 2005 zu den Händlern. Somit hat der neue Oktavia das Zeug dazu, in die erfolgreichen Profilspuren seines Vorgängers zu fahren.

(Elfriede Munsch)

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