Erste Erfahrungen: Toyota Avensis 2009

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Mehr Design und mehr Technik zeichnen die vierte Generation des Toyota Avensis aus, die ab 24. Januar in den Handel kommt. Die konservative Form des Vorgängers wurde für die neue Version deutlich geschärft und im Stil der Zeit angepasst. Heraus kam ein Fahrzeug, das nicht so gefällig wirkt wie der Opel Insignia, nicht so sportlich ist wie der Mazda 6 und etwas kantiger daher kommt als der Ford Mondeo, womit auch die Hauptwettbewerber bereits genannt sind.

Das Segment der Mittelklasse Kombis und Limousinen schrumpft in Europa beständig. Da macht auch der deutsche Markt keine Ausnahme. Hier wird allerdings der allgemeine Abwärtstrend etwas stärker durch die Zunahme im Premiumbereich abgemildert als in den übrigen Märkten der EU. Das Grundprinzip ist überall gleich: Wer schon relativ viel Geld für ein recht großes Autos ausgeben will und kann, greift gleich zu Audi, BMW oder Mercedes. Entsprechend rüsten die klassischen Wettbewerber der Mittelklasse allesamt immer mehr auf. Da macht auch der neue Avensis keine Ausnahme. Neben neuen Benzinmotoren mit variablem Ventiltrieb bietet er eine makellose Verarbeitung und Sicherheitstechnik, die es vor kurzem nur in der Oberklasse gab. Allerdings hat er es an dieser Stelle nicht einfach. Fünf Sterne hatte schon der Vorgänger und mehr gibt es bislang nicht zu erringen.

Deshalb rüstet Toyota das neue Top-Modell in Deutschland mit Abstandsregeltempomat, Pre-Crash-Safety (PCS) mit automatischer Notbremsung, Spurhalteassistenten und jede Menge Airbags aus. Leider gibt es zum Verkaufsstart die neuesten Extras wie PCS nur in 2.2 D-4D Diesel mit Automatikgetriebe, was nicht zuletzt daran liegt, das die Automatik im Notfall einfacher elektronisch zu steuern ist als ein Fahrer mit manuellem Getriebe. Das ist einsehbar aber auch schade. Just diese Antriebskombination aus dem 110 kW/150 PS starken Diesel mit der Sechsstufenautomatik wirkt ausgesprochen zäh und macht wenig Fahrspaß. Zudem ist sie unzeitgemäß durstig. Die Normwerte von 6,7 Litern sind im Marktvergleich nicht überzeugend und wurden bei ersten Ausfahrten im Umland von Mailand zudem deutlich verfehlt.

Weitaus besser gefiel die neue Benziner-Generation mit variablen Ventiltrieb und Normverbräuchen zwischen 6,5 und 6,9 Litern. Die mittlere Wahl, der Vierzylinder mit 1,8 Litern Hubraum und 108 kW/147 PS überzeugte auf der gleichen Fahrtstrecke wie der erwähnte Selbstzünder mit Verbrauchswerten um 7,4 Liter und einem akustisch makellosen Laufverhalten. Den Einstieg in die moderne Ottomotorenwelt des Avensis markiert ein 1,6 Liter-Motor mit 96 kW/132 PS Leistung. Der 2,0 Liter mit 112 kW/152 PS bietet gegenüber dem 1,8 eine Spur mehr Drehmoment (196 Nm statt 180 Nm). Mehr Kraft bieten die Selbstzünder. Das Top-Modell der Baureihe ist nun der 2.2 D-Cat mit 133 kW/177 PS und 400 Nm. Nominell am sparsamsten lässt sich der 2,0 D-4D mit 93 kW/126 PS bewegen. Sein Normverbrauch liegt bei 5,4 Litern was einem CO2-Ausstoss von 142 Gramm entspricht.

Eingespart hat Toyota die Fließheck-Variante. Der neue Avensis ist ausschließlich als Limousine oder Kombi lieferbar. Das Platzangebot für das Gepäck liegt bei der Limousine schon bei 503 Litern. Der Kombi schluckt sogar 543 Liter. Bei umgeklappter Rückbank lassen sich bis zu 1.609 Liter verpacken. Damit ist der Avensis ein absolut alltagstauglicher Familienwagen.Auch die Preisgestaltung ist familienfreundlich. Der günstigste Benziner startet bei 22.700 Euro, der kleinste Diesel bei 24.950 Euro. Schon die Basisversion ist alles andere als sparsam ausgestattet und verfügt neben einer Klimaanlage, einem ordentlichen Audiosystem oder LED-Rückleuchten auch über aktive Kopfstützen und eine elektronische Feststellbremse. Darüber rangieren die Varianten Avensis Sol, Executive und TEC, die stückweise weitere Goodies im Paket beinhalten. Toyota plant vom neuen Avensis, der übrigens in Europa produziert wird und entwickelt wurde, europaweit 100.000 Einheiten im Jahr zu verkaufen, die meisten davon als Kombi.

Text: Günter Weigel

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