Sie kennen Al Stewart nicht? Kein Wunder. Der Mann hat als Singer/Songwriter nur wenige Titel auf seinem Konto, die im klassischen Sinne Hits wurden. Und die größten dieser Hits werden heuer 45 Jahre alt.
Aber: Auch wenn Sie den Namen spontan nicht parat haben, erkennen Sie diese Hits von Al Stewart vermutlich schon nach den ersten Takten. Aufgenommen wurden die Titel für „Year Of The Cat“ 1976, in den legendären Abbey Road Studios, überwiegend jedenfalls.
Der Titelsong, bis heute der bekannteste des Schotten Stewart, beschreibt eine Liebesgeschichte, die von vornherein nicht auf „unendlich“ angelegt ist. Die Frau, um die es geht, ist ein reines Mysterium. Von ihr wird nur bekannt, dass sie aus dem „Jahr der Katze“ stammt, eben dem „Year Of The Cat“. Ein für Melodramatik prädestinierter Inhalt, der aber so flott instrumentiert daher kommt, dass der Song zu einem richtigen Ohrwurm wird. Allein das Motiv am Piano, das den Song durchzieht, reichte aus, um „Year Of The Cat“ zum Klassiker zu machen.
Dazu beigetragen hat ein Künstler, der seinerzeit gerade dabei war, aus dem Status des „Hintergrund-Genies“ zu treten: Das Album ist die zweite Kooperation von Al Stewart und – natürlich – Alan Parsons.
45 Jahre später hat das alles nichts von seiner Faszination verloren. Das Album wurde nicht nur von Kritikern hoch gelobt, sondern war auch kommerziell enorm erfolgreich. Stewart selbst hätte von den Tantiemen nach eigener Aussage problemlos leben können, ohne noch groß von sich reden zu machen. Trotzdem hat er weiter Musik produziert. Erzwungen hat er damit nichts mehr, keinen Verkaufshit, keine Kritikerhymnen. So ist er damit einem weiteren Song seiner berühmtesten Produktion treu geblieben.: „If it doesn’t come naturally, leave it“ – wenn es nicht ohne große „Verrenkungen“ gelingt, dann lass es bleiben.
Al Stewart: Year Of The Cat. 45th Anniversary Edition. (Cherry Red)