Er hat sehr dabei geholfen, den Beat in Deutschland nicht nur salongfähig, sondern im wahren Sinne des Wortes tonangebend zu machen. Und mit einer Mischung aus Shanty und Pop Deutschland einen Sommer lang mit einem einzigen Song quasi zu überziehen. Zwischendrin hat er erfolgreich jene Balladen vertont, für die regelmäßig Deutschlehrer ihre Klassen zu begeistern versuchen. Der Mann, der zwischen „Come On And Sing“, „John Maynard“ und „Aloha Heja He“ pendelt, ist Achim Reichel.
Wie kriegt einer das hin, über so lange Zeit von der Musik zu leben, mit Projekten Erfolg zu haben, die rein kommerziell mehr als riskant wirken und dann auch noch begeisterter Familienmensch zu sein? Reichel selbst hat mehrfach betont, wie viel Glück er im Leben hatte, und so erklärt sich auch der Titel seiner Autobiographie. Deren Entstehung rund zehn Jahre dauerte – unter anderem, weil sie mal eben für eine neue CD unterbrochen wurde.
Für die Fertigstellung hat er sich schließlich auf eine Reise zurückgezogen. Ziel: Namibia. Zu erzählen hat er viel. Und so viel sei verraten: Das mit dem Glück stimmt sicher. Aber das allein kann seinen Erfolg nicht erklären…
Achim Reichel: Ich hab das Paradies gesehen. Mein Leben. Rowohlt Verlag; 24 Euro. e-Book: 19,99 Euro.