Lese-Tipp – Eyssen: Dunkles Lavandou

Remy Eyssen nimmt uns in seinem neuen Roman wieder mit an die Sehnsuchtsorte vieler Deutscher: die französische Mittelmeerküste. Hier ist seit einigen Jahren Dr. Leon Ritter als Gerichtsmediziner tätig, Eyssens Hauptfigur der Reihe. Der Deutsche ist aus seinem Leben in Frankfurt ausgestiegen und hat in Le Lavandou eine neue Heimat gefunden. In seinem Job wird er immer wieder mit Verbrechen konfrontiert und belässt es nicht bei seiner ureigenen Tätigkeit, sondern ermittelt, gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Isabelle Morell, stellvertretende Polizeichefin (capitaine) in Le Lavandou. Sie ist mit dem aktuellen Fall betraut worden.

Was auf den ersten Blick nach Suizid aussieht, stellt sich als Tötungsdelikt heraus. Eine Frau ist nicht selbst von einer Brücke gesprungen, sondern vorher ertrunken. Ein zweiter Mord nach ähnlichem Muster bringt die Vermutung auf, da könne ein Serientäter am Werk sein. Auch die schweren Misshandlungen der beiden Opfer lassen darauf schließen. Die Möglichkeit ritueller Morde wird angedacht. Mächtig zusätzlichen Druck erfahren die Ermittler, als die Tochter des französischen Kulturministers und ihre Freundin verschwinden. Die zentrale Frage: Sind beide in der Gewalt des Killers? Ein Sonderermittler aus Paris wird hinzugezogen. Der stolpert dann quasi noch in den Ermittlungen von Ritter und Morell herum.

Auch der sechste Band um den Gerichtsmediziner Leon Ritter lebt von der Erzählkunst des Autors und von seinem Markenzeichen, „Mord und Totschlag“ mit dem präzisen Ausleuchten provenzalischer Mentalität, der Region als solcher und nicht zuletzt ihrer kulinarischen Gepflogenheiten. Ein spannendes Buch, das Leserinnen und Leser mitnimmt in eine der schönsten Gegenden Europas.

Remy Eyssen: Dunkles Lavandou. Ullstein Taschenbuch Verlag; 9,99 Euro. ePub: 9,99 Euro

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