Okay, „Der letzte Bulle“ lebte natürlich vor allem vom Spiel der Hauptdarsteller, die zudem exzellent besetzt waren: Henning Baum als Polizist Mick, der sich nach 20 Jahren Koma in der Gegenwart erst wieder zurechtfinden muss. Maximilian Grill als deutlich jüngerer Co-Cop Andreas, längst nicht so brav, wie er optisch wirkt. Dazu Moschat Pradani als regelmäßig an Mick verzweifelnde Polizeipsychologin und Helmfried von Lüttichau als Micks Vorgesetzter. Dem es nur zu oft genau so geht wie der Kollegin.
Das alles kommt jetzt als Spielfilm ins Kino. Und wäre nicht so spannend ohne die musikalische Untermalung. Zu der gehören Klassiker wie Toto („Africa“), Tina Turner („We Don’t Need Another Hero“), Yes („Owner Of A Lonely Heart“), Geheimtipps wie Krokus („American Woman“), aber auch für die Zeit typische Songs von Flock Of Seagulls (“ I Ran“) oder Cock Robin („The Promise You Made“), solche, die zwar immer wieder zu hören sind, aber den Sprung zum Evergreen nicht wirklich geschafft haben.
Kurzum, wie feiern die 80-er Jahre. Und ein Blick hinter die Songs lohnt sich. Tina Turner etwa schaffte ein fulminantes Comeback, das viele ihr schon nicht mehr zutrauten – damals, mit Mitte 40. Yes erwiesen sich erstmals auch als für den Mainstream tauglich. Und Peter Maffay (hier mit „Sonne in der Nacht“) ist aktuell ohnehin rühriger denn je.
Fazit: Hier keinen Song zu finden, der einem richtig gut gefällt, ist nahezu unmöglich.
Soundtrack: Der letzte Bulle – Micks Mix-Tape (Sony)