„Wenn das ka Beweis is für die Midlife Crisis, wenn wer rechts überholt und der Fahrer a Greis ist“. Das alles in einen Reggae-Refrain gepackt, als ging’s im Text einfach nur um Erlebnisse in einem Urlaubsparadies.
Das ist Rainhard Fendrichs Spezialität seit seinen Anfängen mit der „Strada del Sole“ – unkonventionell zwischen verschiedenen Stilen hin und her springen, sämtliche beherrschend, und mit alledem Texte unterlegen, die sich vollends erst beim zweiten oder dritten Hören erschließen. Das fängt beim Albumtitel an: „Starkregen“ handelt natürlich nur indirekt von der Wetterkunde, sondern von vielen Veränderungen im Zwischenmenschlichen, ganz allgemein. Ein (All)gemeinplatz? Nicht doch bei Rainhard Fendrich. Titel wie „Social Media Zombie“ und „Sag ma net es gibt kan Teufel“ sprechen eine deutliche Sprache.
Zurück zu „Strada del Sole“: Damit hat er in Deutschland seinen Durchbruch gehabt, 1981. Auf der Bühne steht er etwas länger – „Starkregen“ kommt recht passend zum 40-jährigen Jubiläum. 64 ist er inzwischen – und sicher keiner, der rechts überholen muss, um sich der inneren Jugend trotz höheren Lebensalters zu versichern. Das schafft er locker mit seiner Musik.
Übrigens. Das Verhalten von Menschen im Straßenverkehr beschäftigt ihn immer noch. So erklärt er: „I steh gern im Stau“. Warum – ja, die Antwort darauf allein lohnt schon den Kauf des Albums …
Rainhard Fendrich: Starkregen. (RJF)