Das bringt zwar eine Menge Nachteile mit sich – egal. Müsste er jemandem sehr eilig etwas überbringen und hätte kein Auto zur Verfügung, schickte er lieber einen Boten, statt sich selbst auf den (Fuß)weg zu machen. Überhaupt – so lange er nicht selbst außer Atem kommen muss, ist er durchaus mobil. Zum Beispiel mit seinem Schlepper, auf den er recht stolz ist. Insgesamt hat Rävänder es gut getroffen, mit einer teuren Wohnung in einer guten Gegend von Helsinki, mit Frau und zwei Kindern. Allerdings gerät die schöne heile Welt sehr – und sehr plötzlich – ins Wanken. Rävänders Frau hat sich neu verliebt und will weg. Ihr Mann zieht sich daraufhin erst einmal aus seiner Erfolgswelt zurück. Er will sogar Rat bei der Telefonseelsorge suchen, verwählt sich aber prompt und landet stattdessen beim Telefonanschluss einer überaus resoluten Geschäftsfrau.
Über den schrägen finnischen Humor ist schon viel geschrieben und gesagt worden. Arto Paasilinna (1942-2018) hat ihn offenbar meisterhaft beherrscht. Anders kann man es nicht sagen, wenn das bis dato noch ganz normale Leben plötzlich zur Achterbahnfahrt wird und dann wieder, diesmal in gutem Sinne, Fahrt aufnimmt. Nichts für zart Besaitete. Aber: Wer gute Nerven hat, kann sich mit diesem (und anderen Büchern des finnischen Autors) einen oder mehrerere vergnügliche Leseabende bereiten, gerade jetzt im Sommer.
Arto Paasilinna: Der Mann mit den schönen Füßen. Lübbe Verlag; 9,99 Euro.