CD-Tipp – Collins: Take A Look At Me Now

Er hat sicher schon Generationen von Kindern mit ihren Eltern versöhnt. So sehr man über den Nachwuchs den Kopf schütteln mochte, wenn die Musik aus dem Zimmer gar sehr laut wirkte - bei Phil Collins' "In The Air Tonight" gilt seit Veröffentlichung des Titels: Zumindest den Instrumentalteil kann man nicht leise hören, wenn er gut wirken soll. Also seit 1981.

38 Jahre später gibt es alle acht CDs des früheren „Genesis“-Mitglieds in einer preisgünstigen Box. Rund 20 Euro muss man veranschlagen, um sich einen „Collins-Rundumschlag“ zu gönnen, der zudem qualitativ einwandfrei ist. Der Hinweis auf die „Limited Edition“ darf getrost als Empfehlung für eine schnelle Kaufentscheidung gelesen werden.

Wenn also der Konsens zwischen Eltern und Kindern schon mal geschaffen ist, kann man mit dem Leistungstext für die Lautsprecherboxen gleich weitermachen – mit „Sussudio“ etwa. Soll’s doch etwas leiser zugehen? „If Leaving Me Is Easy“, „I Wish It Would Rain Down“ und „Do You Remember“ sind nur drei Beispiele dafür, dass Phil Collins auch die leisen Töne wunderbar beherrscht. Da dürfte manches autobiographisch gefärbt sein, zumal der inzwischen 68-jährige zwar von privaten Krisen nicht verschont blieb. Verschwiegen hat er aber nichts und genau dadurch vermieden, dass er sein Privatleben in fetten Lettern der Sensationspresse wiederfand. Den krönenden Abschluss (jedenfalls vorläufig) bildet Album Nummer 8, als „Going Back“ eine Fülle von Reminiszenzen an den Soul.

Siebenmal ist er mit dem Grammy ausgezeichnet worden. Seine 2016 auf Deutsch erschienene Autobiographie bekam den Titel „Da kommt noch was“, und als Untertitel den Hnweis aufs englschsprachige Original: Not Dead Yet. Das stimmt zweifellos, gerade jetzt gibt er eine Stippvisite in Deutschland. Und die steht genau unter dem Motto. Typisch Collins, very british.

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