Ist das wirklich so? Der Reiseführer aus der originellen „Fettnäpfchenführer“-Reihe, gerade in fünfter Auflage erschienen, hält hierzu etliche Überraschungen bereit. Dass zum Beispiel „Oranje“ ein Eldorado für Fahrradfahrer(innen) ist, dürfte tatsächlich vielfach bekannt sein. Aber auch das Miteinander von Auto, Fußgänger und Zweirad hat so seine Tücken.
Keine Frage – Autorin Katja Frehland hilft, bei einem Besuch in den Niederlanden die Tücken zu meistern. Am besten, man vermeidet die typischen Fallen, Fettnäpfchen eben, schon zu Beginn. Das allerdings setzt Reisevorbereitung voraus, und dazu eignet sich dieses Büchlein vorzüglich.
Keine Angst, die Niederlande sind für alle, die erstmals dort sind, kein Labyrinth zum Verzweifeln. Das Knifflige liegt oft in den Details von Verhalten und Zurechtkommen. Es fängt ja schon beim Ländernamen an: Was gerne als „Holland“ bezeichnet wird, sind natürlich nicht die ganzen Niederlande. So, wie Niedersachsen halt auch nicht Bayern ist. Und mit der Anrede von Menschen, die man noch nicht oder kaum kennt, ist es auch nicht easypeasy. Die im Deutschen recht klare Unterscheidung von Duzen und Siezen hat in den Niederlanden eine Sprachform, die ein wenig ans Englische erinnert: Da ist „You“ ja auch nicht per se eine kumpelhafte Anrede.
Der Fettnäpfchen-Führer ist nicht nur qua Idee originell, er ist auch so aufgebaut: Am Beispiel der jungen Touristin Anne, die, aus Deutschland kommend, ihren niederländischen Cousin besuchen will, zeigt die Autorin, wie sie – aufgeschlossen und in Vorfreude auf ihren Aufenthalt – doch regelmäßig Patzer landet. Eben ins Fettnäpfchen tritt.
Das alles ist so vergnüglich geschrieben, dass man die Angst vor solchen Patzern rasch verliert. Und vielleicht spontan auf die Idee kommt, das Gelesene in einem Kurzurlaub anzuwenden. Ostern als mögliche Reisezeit steht ja quasi vor der Tür.
Katja Frehland: Fettnäpfchenführer Niederlande. Holland niet in Not.
Conbook Verlag; 12,95 Euro.