Test-Tour: Opel Astra 1,9 CDTI

Beitragsbild
Foto 1

Vor dem Hintergrund um die Diskussion über die Zukunft von Opel, kann man fast vergessen, dass es bei Opel nicht nur um Standortschließungen, Entlassungen oder Gehaltsverzicht geht, sondern dass dort tatsächlich Autos gebaut werden. Besonders die seit März 2004 erhältliche dritte Generation des Astra sollte zeigen, dass Opel nach vielen Irrungen und Wirrungen wieder zurück zu den alten Tugenden gefunden hat: Qualität und vernünftige Preise. Wir fuhren den viertürigen Astra mit dem 150 PS starken Dieselmotor und Euro 4 Einstufung.

Langweiliges Design kann man dem Astra nicht vorwerfen. Die dritte Generation unterscheidet sich dafür zu deutlich von seinen Vorfahren. Der breite trapezförmige Kühlergrill mit dem markanten Blitz-Emblem, die großen Scheinwerfer und die schwungvolle Seitenlinienführung machen den Wagen zu einem Hingucker. Das Heck wird durch die seitlich heruntergezogene Heckscheibe, eine breite Chromleiste und durch die breiten hinteren Schweller geprägt. Insgesamt wuchs der Astra um 14 Zentimeter auf 4,25 m (Breite: 2,03 m, Höhe: 1,46 m), genug Platz also für Insassen und Gepäck. Tatsächlich gibt es für die vorderen Passagiere ausreichen Raum für Beine und Arme. Hinten sitzen Sitzriesen besser als Menschen mit langen Beinen, was aber auch bei der Konkurrenz um Golf und Co nicht anders ist. Der Kofferraum schluckt zwischen 380 und 1300 Litern, Werte, die für den Alltag ausreichend sind. Der Fahrer blickt auf ein großes Armaturenbrett, Tacho und Drehzahlmesser lassen sich gut ablesen. Die großen Bedienknöpfe für die Audio-, Navigation- und Klimaeinheit erleichtern die Handhabung. Insgesamt macht das Interieur einen ansprechenden Eindruck. Vorbei scheinen die Tage zu sein, als aus falsch verstandenem Kostenbewusstsein billiges Plastik verbaut wurde. Zudem rappelte und klapperte nichts, auch eine neue Erfahrung für viele Opel-Fahrer.

Für den Vortrieb in unserem Testwagen sorgte der 1,9-Liter CDTI mit 110 kW/150 PS, das stärkste Dieselaggregat im Astraangebot. Der Vierzylinder stellt schon im niedrigen Drehzahlband zwischen 2000 und 2750 Umdrehungen 320 Nm bereit. Das heißt der Fahrer kann gelassen und schaltfaul dahin gleiten. Eigentlich schade, denn es macht durchaus Spaß mit der knackigen Sechsgang-Schaltung die Gänge rauf und runter zu schalten. Schnelle Kurvenfahrten scheinen dem Fahrwerk besonders zu liegen, hier zeigt sich der Astra von seiner sportlichen Seite. Schon in der Grundstellung hart abgestimmt, kann der Fahrer den Modus auf Sport umstellen. Spätestens dann aber grüßt jede Bodenwelle die Bandscheiben. Geschmacksache! Die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 208 km/h schaffte das Auto, den Durchschnittsverbrauch von 5,8 Liter überboten wir allerdings zum einen durch einen sehr hohen Anteil an Kurzstrecken und zum anderen durch einen nervösen Gasfuß um 2,5 Liter.

Preis und Ausstattung
Ab 20.890 Euro steht der von uns gefahrene Astra in der Edition Ausstattung beim Händler. Im Preis enthalten ist ein umfangreiches Sicherheitspaket mit Front-, Seiten-, Kopf-, Brust- und Becken-Airbags für Fahrer und Beifahrer, ABS, ESP der neuesten Generation und Traktionskontrolle. Klimaanlage, Zentralverriegelung, Funkfernbedienung, vordere elektrische Fensterheber und ein Pollenfilter gehören ebenfalls standardmäßig dazu. Ein Partikelfilter kostet 750 Euro Aufpreis, der Wagen schafft aber auch ohne diesen die Euro 4 Abgasnorm.

(Text: Elfriede Munsch)

Nach oben scrollen