Einer der FIA-Cross-Country-Klassiker auf der Südseite der Dolomiten hat heuer für richtig Aufregung gesorgt: Zwar dominierte der Qatari Nasser Al Attiyah auf seinem erneut bestens präparierten Overdrive Toyota Hilux bereits am ersten Tag, dann aber wurde es heikel, da er bei einem Plattfuß Zeit im Schotter liegen ließ. Die Konkurrenz, nicht gerade schwächlich, witterte Morgenluft und so machten sich Vasiliyev (zu aller Überraschung mal auf einem G-Energy-BMW X3-CC nach Hilux und Mini), Boris Gadasin (G-Force) Al Rajhi und der stark auftretende US-Amerikaner Menzies (mit Andy Schulz als Navigator) auf, um einen der Spitzenplätze zu ergattern. Doch das währte nicht allzu lange, da diese Fahrer ebenfalls mit Reifendefekten zu kämpfen hatten, zeitgleich aber Al Attiyah mächtig Gas gab und die Spitze rückeroberte.
Und dabei blieb es dann auch, obwohl der Parcours dieser Baja über ein langes Wochenende zwar schnell, aber auch anspruchsvoll ausgeflaggt war. Eigentlich schon nicht mehr bemerkenswert, dass der Qatari mit seinem Lieblings- Sportgerät, dem Pickup von Toyota, wie verwachsen auftritt: schnell, sicher, souverän. Derzeit ist, wenn nicht Pannen oder Abflüge anstehen, dieser Kombination gegenüber kein Kraut gewachsen. Es sieht alles nach einem Worldcup-Gesamtsieg aus. Vorbei wohl die Zeiten, als die X-raid-Mini über Jahre die ersten Spitzenplätze belegten, denn diesmal schnappte sich mit dem alten Routinier Gadasin auch noch ein G-Force den dritten Platz, der erste Mini traf auf Rang 5 ein mit dem US-Amerikaner, dem dann der eigentlich versiertere Al Rajhi auf dem 2. Mini auf Rang 6 folgte. Marek Dabrowski, der schnelle Pole, steuerte den zweiten Hilux auf einen ordentlichen 4. Platz. Eine muntere und erfreuliche Bilanz also: Auf den ersten 6 Plätzen gleich 4 verschiedene Fabrikate.
2016 ist der Weltcup CC endlich wieder spannend geworden.
Text: Frank Nüssel /CineMot
Fotos: Teams/Veranstalter