Le Mans: KÜS-Botschafter Timo Bernhard auf dem Podium

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Ein Traum wurde wahr: Der sympathische 34jährige fuhr beim härtesten, weil schnellsten, Langstreckenrennen der Welt in Le Mans aufs Treppchen. Für ihn war es nach seinem Sieg 2010 im Audi R15 TDI der zweite Podiumsbesuch in der Gesamtwertung – für Porsche der 17. Gesamtsieg bei dem traditionsreichen Langstrecken-Klassiker an der Sarthe. Zusammen mit seinen Team-Kollegen Brendon Hartley und Mark Webber einerseits und Nico Hülkenberg, Earl Bamber und Nick Tandy andererseits machte er den Doppelsieg perfekt. Aber nicht nur das: Auf den Tag genau vor 45 Jahren feierte der Zuffenhausener Sportwagen-Hersteller seinen ersten Erfolg auf der rund 200 Kilometer westlich von Paris gelegenen Rennstrecke.

Die 83. Auflage der 24 Heures du Mans war geprägt vom spannenden wie harten Zweikampf von Porsche und Audi. Die Führung wechselte so häufig wie kaum zuvor. Timo Bernhard: In der Anfangsphase ging es direkt zur Sache. Der Start war gut. Ich konnte Neel in der ersten Runde überholen, das war eigentlich nicht geplant. Wir beide haben einen guten Rhythmus gefunden und für Porsche die Doppelführung verteidigt.

Dabei zauberten die Piloten Rundenzeiten auf den Asphalt, der aus permanenter wie öffentlicher Strasse bestehenden Rennstrecke, die zuvor kaum für möglich gehalten worden waren. Vielfach zeigten die Monitore Umläufe unter 3 Minuten und 20 Sekunden an – kaum mehr als die Zeiten aus den beiden vorausgegangenen Qualifyings. Möglich wurde dies durch die technologisch anspruchsvollen 919-Hybrid. Mit einem Downsizing-Turbomotor und zwei Energierückgewinnungssystemen waren für die Piloten im Renntrimm rund 1000 PS verfügbar. Insgesamt war der 919 der Renner, der ohne größere Wehwehchen die Hatz zweimal rund um die Uhr abspulen konnte. Wettbewerber und Vorjahressieger Audi plagten Elektronik-Probleme bei der Steuerung von deren Energierückgewinnung, die letztendlich den zum Schluss ungefährdeten Sieg der Stuttgarter möglich machten. Entschieden wurde das Rennen am Samstagabend durch eine Stopp-and-Go-Strafe zulasten der Team-Kollegen von Bernhard. Direkt zu Beginn einer Gelbphase war man nicht schnell genug auf der Bremse, sodass man neben dem vorherfahrenden Wettbewerbern war.

Timo Bernhard brachte es anschließend sportlich fair auf den Punkt: Hut ab vor den Kollegen in der Startnummer 19, sie sind eins sehr starkes Rennen gefahren. Wir waren gut unterwegs, hetzten aber der Zeit hinterher, die wir uns durch die Strafe eingehandelt haben. Bei meinem kleinen Ausflug durchs Kiesbett musste ich die Lenkung aufmachen, um eine Kollision mit einem GT-Fahrzeug zu vermeiden, das im letzten Moment die Spur gewechselt hat – dabei hätte mehr passieren können. Aber – das ist Racing. Das Auto fühlte sich gut an und mein Vierfachstint war auch vom Reifenverschleiß her okay.

Damit ging in Frankreich nicht nur eine Rennwoche zu Ende, sondern auch der sportliche Höhepunkt der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (deren nächster Lauf ist vom 28.-30.August auf dem Nürburgring), zur der auch das Rennen in Le Mans zählt.

Text und Fotos: Bernhard Schoke

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