Heilpflanzen sind trendy. Das war nicht immer so – nicht zuletzt, weil das Forschungsinteresse an ihnen eher gering war. Chemische Wirkstoffe galten als solide wissenschaftlich dokumentiert, bei Heilpflanzen hieß es dann mehr oder minder deutlich: Der Glaube daran wird's schon richten.
Heute wird das, woran man vermeintlich glauben musste, verstärkt systematisch erforscht. So kam es dazu, dass vor einiger Zeit hochdosierte Medikamente, die ausschließlich Johanniskraut-Extrakt enthalten, unter Rezeptpflicht genommen wurden. Sylvia Luetjohann erklärt ebenso spannend wie verständlich, was es mit dem beliebten Naturheilmittel auf sich hat.
Vor allem die positive Wirkung auf die Psyche ist hier zu nennen. Luetjohann erklärt, wie Antidepressiva generell und Johanniskraut im Besonderen wirken. Und schon wird deutlich: Ärztlicher Rat vor der Einnahme ist unbedingt sinnvoll. Luetjohann definiert klar die ganz verschiedenen Formen, die unter den Sammelbegriff Depression fallen.
Zur Selbstbehandlung fraglos geeignet ist Johanniskraut wegen guter Wirkung auf die Haut, Muskeln und Gelenke – desinfizierend bei allerlei kleinen Wunden, die man sich im Alltag ruckzuck zuzieht. In manchen Fertigzubereitungen ist es stark vertreten, man kann sich nach den Rezepten der Autorin aber auch selbst ein Öl oder eine Tinktur ansetzen. Nicht zu vergessen ist eine hier beschriebene Anwendung für Feinschmecker – als Likör!
Sylvia Luetjohann: Heilpflanze Johanniskraut. Windpferd Verlag; 12,95 Euro.