KÜS-Interview: Ihre Meinung bitte, Frau Bläsius!

Michelle Bläsius (24) fährt für den MSV Osann-Monzel im Kreis Bernkastel-Wittlich. Sie gilt als Deutschlands beste Slalomsportlerin. Wir trafen sie kürzlich bei der Meisterehrung des ADAC für das Jahr 2019.

KÜS: Michelle Bläsius, Sie wurden jetzt vom ADAC als beste Teilnehmerin in der Deutschen Slalom-Meisterschaft ausgezeichnet. Was bedeutet Ihnen dieses Prädikat?

Michelle Bläsius: Man ist natürlich stolz darauf, denn damit wird nicht nur ein einziges gutes Ergebnis während eines Wochenendes gewürdigt, sondern die ganze Saison. Und die ist sehr lang, dazu mit vielen Reisen und persönlichem Aufwand verbunden. Und wir sind ja alle Amateure und bestreiten unseren Sport mit viele Herz und Leidenschaft.

KÜS: Was muss eine gute Fahrerin im Automobilslalom mitbringen, um so erfolgreich zu sein?

Bläsius: Man muss erstens ein ganz feines Gefühl für das Verhalten des eigenen Fahrzeugs und für die Strecke haben. Die Gasse zwischen den Pylonen ist ja meist nur um wenige Zentimeter breiter als das eigene Fahrzeug. Das ist dann ganz genaue Arbeit. Bei höchster Geschwindigkeit und ständigen Richtungswechseln ist das unbedingt erforderlich. Innerhalb kürzester Zeit. Da ist sehr viel Konzentration gefragt und man muss das Geschehen sehr gut antizipieren können, um die nächste Gasse schon richtig anzufahren.

KÜS: Warum wählen Sie ausgerechnet den Slalomsport und keine Rallye, keine Rundstreckenrennen?

Bläsius: Erstens sind wir Slalomsportlerinnen und Sportler eine verschworene Gemeinschaft. Wir fahren zwar gegeneinander, aber man hilft sich auch untereinander. Und wir sind zudem Exoten im Motorsport. Von manchen belächelt, aber wir wissen, was man können muss, um in unserem Sport am Ende ganz oben zu sein.

Fotos: Jürgen C. Braun

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