IAA Mobility 2023: Lob und Zuversicht. Und kritische Anmerkungen

Über eine halbe Million Besucherinnen und Besucher: Das waren rund 100.000 mehr als bei der ersten IAA Mobility 2021. Die hatte allerdings noch unter Corona-Vorzeichen stattfinden müssen.

Dass der Verband der Automobilindustrie (VDA) die Messe mit 750 Ausstellern aus 38 Ländern zum Abschluss „über den grünen Klee lobt“, ist nur ein Blick auf die Münchner Messe in Sachen Mobilität. Konkret sieht dieses Lob etwa so aus: Man könne „mit Zuversicht in die Zukunft blicken“ und habe Bilder in die Welt geschickt, die beweisen, „dass die deutsche Automobilindustrie ihre Mission – mit Innovationen und Leidenschaft die Menschen für ihre Konzepte und Lösungsansätze zu begeistern – mit voller Kraft angehe“, so VDA-Präsidentin Hildegard Müller.

Wer als Journalist oder als an Mobilitätsthemen interessierter Endverbraucher zur IAA Mobility nach München kam und vielleicht noch Erinnerungen an das Frankfurter Pendant von früher hatte, mochte die Veranstaltung durchaus kritischer sehen.  Die Ausstellung ist im Vergleich zu Frankfurter Zeiten wesentlich kleiner geworden, in gerade einmal fünf Messehallen hatten außer den deutschen Ausstellern nur noch chinesische Anbieter größere Stände – und Renault: Die französische Marke mit der Raute als Erkennungszeichen präsentierte mit dem E-Scénic immerhin die zukunftsweisende Version eines ihrer erfolgreichsten Modelle. Und mit Continental war nur ein einziger Reifenhersteller vertreten. Ansonsten: Technologiekonzerne, die Mobilitätslösungen anbieten, Fahrradhersteller und rund 100 Start-ups aus dem gesamten Verkehrssektor. Das alles bei nicht eben niedrigen Eintrittspreisen.

Nochmal ein kurzer Rückblick auf die klassische IAA: In den Siebzigern machten vor allem die japanischen Automarken in Frankfurt Furore, in den Neunzigern waren es die aus Korea. Aktuell drängen chinesische Autohersteller auf den Markt, mit ganz verschiedenen E-Modellen. Immer waren und sind es die verbraucherfreundlichen Angebote, die da für Aufsehen sorgen. Das immerhin ist eine klare Parallele zwischen der klassischen IAA von Frankfurt und der jetzt zu Ende gegangenen IAA Mobility von München.

Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Group AG, hat in München die E-Mobilität mit einem Marathonlauf verglichen, bei dem für deutsche Hersteller noch vieles aufzuholen sei. Und wie geht es mit der IAA Mobility weiter? „Für 2025 sind wir in guten und konstruktiven Gesprächen mit der Messe München GmbH“, lässt VDA-Chefin Hildegard Müller schon mal verlauten.

Fotos: IAA Mobility/VDA, Mercedes-Benz Media, Renault

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