Das deutsche Independent-Label hat seine CD „Adorned“ veröffentlicht.Als Studio-Album. Immerhin. Das für 2020 Geplante an Live-Auftritten wird nun eben 2021 nachgeholt.
Scott Matthew ist Mitte 40, hat schon sechs Alben veröffentlicht und gilt immer noch als Geheimtipp. In Australien geboren, in den USA heimisch geworden, u. a. nach einer Zwischenstation in Berlin (und hier als Gastmusiker bei Rosenstolz tätig). Seine Stimmlage – Bariton – ist ebenso ungewöhnlich wie sein Äußeres mit unverkennbar langem Bart. Wer hier, schon rein von der Optik des Künstlers ausgehend, Folkmusik erwartet, liegt richtig.
Neues gibt’s nur bedingt, denn Matthew covert sich selbst. Genauer: Er hat sich im Songmaterial seiner Vergangenheit umgetan und eine Auswahl neu interpretiert. Das klingt schon anders als in den ursprünglichen Versionen, erhalten bleibt der Charakter aller Songs. Da dominiert viel Schmerzliches – das ist sicher nicht jedermanns Sache, passt aber perfekt zur Stimmlage. Manches basiert auf eigenen Erfahrungen, ganz persönlich-privat, er packt aber auch politische Themen an. Wer an „Adorned“ (zu deutsch: geschmückt) Gefallen findet, ist sicher gut beraten, einen der Tour-Termine zu besuchen.
Scott Matthews: Adorned. (Glitterhouse Records)