Gezeigt werden 48 Stunden aus dem Leben der Bewohner auf den Straßen von Montfermeil. Stéphane hat sich hierhin zur Polizei versetzen lassen und lernt sehr schnell seine Kollegen kennen, Chris, den Chef, Gwada, im Viertel geboren. Die Konflikte sind vorprogrammiert, Stéphane leidet unter seinen Kollegen. Während er sich an Recht und Gesetz orientiert ist dies bei seinen Kollegen nicht so. Muslim-Brüder, Gestrandete, vom Leben enttäuschte – die Bevölkerung ist bunt gemischt. Korruption, brutale Machtdemonstrationen, die Herrschaft des selbsternannten „Bürgermeisters“ – es wird ein klares Bild gezeichnet, wie das Leben in solchen Banlieues ablaufen kann.
Gefilmt wird mit der Handkamera oder der Drohne, absolut authentisch, genau wie die Darsteller. Der Film läuft mit einer zunehmenden Dramatik und Spannung auf ein absolut fulminantes Ende zu.
Angekündigt ist der Streifen als hochspannendes Polizei- und Sozialdrama. Gleichzeitig ist er aber auch ein Großstadtthriller, der seinen amerikanischen Mitstreitern um die Gunst des Publikums in nichts nachsteht. Absolut empfehlenswert!
Allein beim César, dem renommierten französischen Filmpreis, hat „Die Wütenden“ vier Auszeichnungen (darunter Regisseur Ladj Ly in der Kategorie „Bester Film“, Alex Manenti in der Kategorie „Bester Nachwuchsdarsteller“ und den Publikumspreis) sowie neun Nominierungen (u. a. in den Kategorien „Beste Regie“, „Bester Erstlingsfilm“ und „Beste Filmmusik“) erhalten. Bei den Filmfestspielen von Cannes wurde der Film mit dem Preis der Jury ausgezeichnet.
Von besonderem Interesse kann „Die Wütenden – Les Misérables“ außerdem für Lehrende an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen sein. Das Internetportal kinofenster.de, betrieben von der Bundeszentrale für politische Bildung, stellt in Zusammenarbeit mit dem Filmverleiher Wild Bunch Germany Unterrichtsmaterial bereit. Je nach Schulform empfiehlt die Bundeszentrale die Behandlung des Films in den Fächern Französisch, Gesellschaftskunde, Sozialkunde, Politik, Ethik und Psychologie.