Eine Autobiographie, die angelegt ist zwischen klugem Sezieren von Design-Lösungen (und ihren Auswüchsen) und dem ständigen Kampf des Autors, alles noch besser zu machen. Zwischen Entbehrungen und großen Erfolgen. Seine hohe Begabung, sein Fleiß und seine Eigenheit, nicht locker zu lassen bei Problemen – das alles führte ihn weltweit in die obersten Etagen, wo Entscheidungen getroffen werden. Sein Design war gefragt in Motorrad- und Automobilfabriken sowie in Studios für schicke und sicherheitsrelevante Funktionsbekleidung. Muth stellt das Jahrzehnte alte Designer-Dogma von „form follows function“ (Die Form folgt der Funktion) zur freien Disposition. Für ihn ist Form gleich Funktion. Das behauptet er – und weist es nach. Hans A. Muth betätigt sich auf nahezu allen Kontinenten.
Viele Fachbegriffe finden sich auf den 184 Seiten des Werks (inklusive Glossar, das gute Dienste leistet). Es empfiehlt sich, das Buch erst einmal ganz durchzulesen und sich anschließend die vier Teile mit ihren 27 Hauptthemen nochmals vorzunehmen. Das kann man dann je nach Gusto handhaben. Entwürfe und Grafiken wechseln mit Fotografien aus Muths 60-jähriger Schaffenszeit. Eine akribisch angelegte Anthologie der Entwicklung von Zwei- und Vierrad-Design weltweit. Muths berufsrelevantes Credo dabei waren und sind immer die drei Säulen Optik, Haptik und Akustik. Das findet sich in all seinen Kreationen wieder. „Die Form folgt der Funktion“ ergänzt sich um „Funktion trifft Schönheit“.
Hans A. Muth: DESIGN…macht Muth. Ideen-Denkweisen- Projektionen. Dustri Verlag; 39,50 Euro.