Da bietet sich ein Abstecher in die Niederlande an. Zu denen auch Holland gehört. Der Unterschied? Genau damit beginnt der Autor seine Reise ins Nachbarland. Der Unterschied wird zwar oft thematisiert, aber wer kennt ihn hierzulande wirklich? Und in dem Stil führt Oliver Hübner uns durch den Alltag, nicht etwa nur zu den Sehenswürdigkeiten, die man gegebenenfalls eh auf dem Schirm hat. Zum Beispiel: Die Disziplin beim Autofahren findet er sehr angenehm, man fühlt sich teilweise an die sprichwörtliche (und tatsächliche) britische Contenance auf vier Rädern erinnert. Übrigens: Zwei Räder reichen oftmals aus. Das ist nun wohlbekannt, aber auch zur Liebe der Landsleute zum Fahrrad hat der Autor wissenswerte Hintergründe parat.
Alltag – heißt das nun, dass es keine Highlights zu lesen gibt? Mitnichten. Oliver Hübner führt uns in ein Künstlerdorf, in verschiedene Häfen, an schöne Strände und weitere Geheimtipps. Kein Reiseführer im eigentlichen Sinne, aber einer, der wahrlich zum Reisen einlädt. Dazu tragen auch die Kapitel zur Landessprache, zur Monarchie (die durch den noch recht jungen König an Zustimmung in der Bevölkerung gewonnen hat) – und nicht zuletzt zu den kulinarischen Gepflogenheiten bei. Hier sei abschließend eine Einschränkung erlaubt, was die Planungen angeht: Wer liest, was Oliver Hübner (und nicht nur er) als Lieblingsgerichte hat, fühlt sich versetzt ins Eldorado der (leckeren = lekkeren) Kalorienbomben…
Oliver Hübner: 111 Gründe, die Niederlande zu lieben. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag; 14,99 Euro.