So hat Axel Milberg eine seiner ersten Reisen erlebt. DER Milberg? Ja genau. Der im Fernsehen ist er häufig zu sehen ist und dessen Rollenvelfalt dafür sorgt, dass Axel Milberg dem Zuschauer nicht langweilig wird. Allen Rollen gemeinsam ist freilich ein trockener Humor als Wesenszug: So musste er als „Doktor Martin“ den Operationssaal gegen eine Landarztpraxis tauschen – nicht ganz freiwillig. Als Familienvater Bundschuh treibt er mit stoischer Gelassenheit Gattin Gundula in den Wahnsinn. Nicht zu vergessen, natürlich, Axel Milberg als „Tatort“-Kommissar Borowski.
Der Mann ist nicht nur ein vielseitiger Schauspieler, er kann offenbar auch schreiben. Als er im Kieler Villenviertel Düsternbrook aufwuchs, war noch nicht abzusehen, dass er irgendwann einmal in der beliebtesten deutschen Krimi-Reihe als Ermittler die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein als Dienstsitz haben würde. Aber die Stärken des TV-Ermittlers – Beobachtungsgabe, auch für scheinbar unbedeutende Details und die Fähigkeit, nötigenfalls auch kompliziert zu denken – zeichnen sich offenbar schon in den Jugendjahren von Axel Milberg ab. Ebenso wie eine gewisse Verträumtheit, die den meisten seiner TV-Rollen eigen ist.
Mit „Düsternbrook“ gelingt es Axel Milberg, ganz ohne inhaltliche Sensationen, in der Beschreibung von Alltagsbegebenheiten einen unterhaltsamen Roman zu schaffen, in dem man sicherlich die ein oder andere Erinnerung an die eigene Kindheit wiederfinden wird.
Axel Milberg: Düsternbrook. Piper Verlag; 22 Euro