CD-Tipp – Lindenberg: Gustav

Angefangen hat er, wir wiesen an dieser Stelle mehrfach darauf hin, als „Elternschreck“: Heute ist Udo Lindenbergs Respektlosigkeit der frühen Schaffensjahre schon legendär. Man erinnere sich nur an das 1981er Album „Udopia“…

Genau 10 Jahre später hat der Rebell sich von einer ganz anderen Seite gezeigt: 1991 legte er mit „Gustav“ eine Verneigung vor dem eigenen Vater vor. Diese liegt jetzt, fast 30 Jahre nach Erstveröffentlichung, neu vor, in verbesserter Qualität und mit informativem Booklet.

Der Titelsong ist – natürlich – dem Vater gewidmet und eine Wiederaufnahme des Titelmotivs beschließt auch das Album. Und so, wie eine Aufnahme aus jungen Jahren des Gustav Lindenberg das Cover dominiert, ist auch der Song geraten – Streichinstrumente im Vordergrund, so mag man sich die „angesagte“ Musik seinerzeit vorstellen. Dazu gibt’s aber auch, was 1991 angesagt war, Hip Hop, natürlich Rockiges, und Udo Lindenberg interpretiert sogar Dusty Springfields „I Close My Eyes And Count To Ten“ in eigener Sprache auf. Das heißt dann verkürzt: „Die Augen zu“. Für jüngere Lindenberg-Fans vielleicht der Hinweis: Dusty Springfield hatte ihre erste große Zeit in den 60ern und feierte dann zu Beginn der 90er ein grandioses Comeback, das teilweise mit der Erstveröffentlichung von „Gustav“ zusammenfiel.

„Gustav“ bietet viel Abwechslung, darunter einen Titel, der den Sprung zum Klassiker geschafft hat: Die Rede ist vom „Club der Millionäre“.

Udo Lindenberg – Gustav, Universal Music.

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