Buchtipp – von der Lippe: Nudel im Wind

„Datt is, weil datt … is.“ Die Lücke im Text setzen wir vorsichtshalber anstelle des Wortes aus der entsprechenden Szene – in der Jürgen von der Lippe einen imaginären Dialog von Helge Schneider und Peter Maffay parodierte.

Jürgen Dohrenkamp heißt er, als Jürgen von der Lippe kennt man ihn seit Jahrzehnten. Spötter, Kabarettist, Mitglied der „Gebrüder Blattschuss“, Fernsehmoderator … nur als Romanautor ist er noch nicht in Erscheinung getreten. Das holt er jetzt nach: „Nudel im Wind“ heißt sein Debüt.

Schon nach den ersten Sätzen wird klar: Wo „von der Lippe“ draufsteht, ist auch „von der Lippe“ drin. „Dramatis personae“ voranstellend, erfährt die Leserschaft allerlei Vergnügliches über Gregor, Lisa, Justus und natürlich die Gattin. „In der Psyche der Sanftmütigen“ sei er zuhause, schreibt der Autor gleich am Anfang und erklärt damit, warum sein Roman so alltäglich anmutet – jedenfalls weniger spektakulär als ein Thriller oder ein Krimi.

Macht nichts, das Alltägliche ist spektakulär genug. Man muss es nur jemanden wie Jürgen von der Lippe erzählen lassen.

Jürgen von der Lippe: Nudel im Wind. Penguin Verlag; 18 Euro.

Scroll to Top