Erste Erfahrungen: Volvos neue Drive-E-Triebwerke

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Fast alle tun es, natürlich macht auch Volvo mit. Das Zauberwort heißt „Downsizing“ und seit Spritsparen richtig angesagt ist, fällt den Herstellern plötzlich allerlei ein, um die Autos genügsamer zu machen. Bei Volvo kommen diese Maßnahmen in den neuen Drive-E- Triebwerken zum Einsatz: Nur noch vier Zylinder (mit 2 Liter Hubraum) statt sechs sollen zwar mehr Kraft bieten, aber weniger verbrauchen.

Stolz sind die Schweden bei der Fahr-Vorstellung der neuen Aggregate, die zunächst in der 60er-Familie (S60, V60, XC60) zu finden sind, dann aber auch in den anderen Modellreihen die großen Motoren ersetzen sollen. „Mit den Drive-E-Motoren wird ein neues Kapitel in der Technikgeschichte des Unternehmens aufgeschlagen“, so Olaf Meidt von Volvo Car Germany GmbH, und fügt hinzu, dass es sich bei den Motoren um Eigenentwicklungen handele und effizientes Fahrvergnügen auf technische Weltneuheiten treffe.

Um was geht’s genau? Aus 6 mach 4. „Durch die Elektrifizierung, beispielsweise mit der Plug-in-Hybridtechnik, stoßen wir zudem in Leistungssphären vor, die bisher Achtzylindern vorbehalten waren“, erläutert Derek Crabb, Vize President Powertrain Engineering bei der Volvo Car Group. Die gesamte Drive-E Motorenpalette basiert auf zwei Vierzylinder-Motoren: einem Common-Rail-Dieseltriebwerk und einem Benzindirekteinspritzer. Die von Volvo entwickelten Triebwerke ersetzen schrittweise die bisher angebotenen acht Motoren-Architekturen auf drei unterschiedlichen Plattformen.

Durch verschiedene Stufen der Turboaufladung decken die neuen Triebwerke ein großes Leistungsspektrum ab. Die Bandbreite der Drive-E Dieselmotoren reicht von 120 PS bis 230 PS. Die Benziner starten bei 140 PS und leisten in der Spitze mehr als 300 PS; erhältlich sind diese neuen Motoren ab Ende des laufenden Jahres in den 60er Modellen. So starten die Preise für den Volvo S60 D4 bei 33.750 Euro, bestellt werden kann ab Oktober. Um die Wünsche aller Kunden erfüllen zu können, kann die Leistung einiger Motoren durch Elektrifizierung und anderer Techniken nochmals gesteigert werden. Die neuen Motoren sind trotz geringerer Anzahl an Brennkammern leistungsstärker und sollen bis zu 30 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen.

Eine Kombination aus Turbolader und Kompressor soll dabei den fehlenden Hubraum kompensieren. Der mechanisch verbundene Kompressor arbeitet sofort bei niedrigen Drehzahlen, während der Turbolader startet, sobald der Luftstrom aufgebaut ist. Zu den weiteren Verbesserungen der Drive-E Benziner gehört eine besonders niedrige Reibung aufgrund von Optimierungen an Nockenwelle und Kugellagern. Außerdem gibt es eine schnelle, variable Ventilsteuerung und ein intelligentes Wärmemanagement mit einer voll variablen, elektrischen Wasserpumpe.

Die Drive-E Motoren sind von vorne herein auf eine künftige Elektrifizierung ausgelegt. Schlüsselkomponenten wie ein integrierter Startergenerator können einfach eingebunden werden. Die kompakte Größe der Vierzylinder bietet außerdem große Flexibilität für einen Elektromotor, der sich vorn und hinten im Fahrzeug einbauen lässt. So können Batterie-Packs unterschiedlicher Größe in der Mitte des Autos problemlos untergebracht werden. In den Dieselmotoren feiert das Einspritzkontrollsystem i-Art seine Weltpremiere. Anstelle eines einzigen Drucksensors in der Kraftstoffleitung verfügt jedes Einspritzventil über einen eigenen kleinen Sensor. Der kleine Chip kontrolliert kontinuierlich die Kraftstoffzufuhr und -druck in jedem der vier Zylinder und passt diese gegebenenfalls an, so dass bei jedem Verbrennungsvorgang stets die ideale Kraftstoffmenge verfügbar ist.

Die neuen Selbstzünder verfügen zudem über einen modernen Twin-Turbo, reduzierte Reibung und eine intelligente Ventillösung am Kühlsystem, die eine schnellere Aufheizung nach dem Kaltstart. sicherstellt.

Text: Katja Eden (jcb-communication)
Fotos: Volvo media

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