Handschalter vs. Automatik (2): Kleinwagen

In Deutschland werden immer mehr Fahrzeuge mit einem automatisierten Getriebe neu zugelassen. Das hat zum einen auch damit zu tun, dass der Anteil der neu zugelassenen elektrifizierten Fahrzeuge – bei den reinen Elektrofahrzeugen kommt kein klassisches Getriebe mehr zum Einsatz - zunimmt. Aber auch die technische Entwicklung der Automatik-, DSG- und CVT-Getriebe machen nur zwei Pedale im Fahrzeug immer interessanter.

Vorurteile, dass Automatik- oder DSG-Getriebe unsportlich seien oder eine Extraportion Kraftstoff benötigen, sind anno 2023 tatsächlich Vorurteile, die Wirklichkeit sieht anders aus. Die Experten von Jato Dynamics haben die Pkw-Zulassungen (ohne Transporter) näher ins Visier genommen und der Trend geht eindeutig hin zum Fahren mit nur zwei Pedalen. In den ersten zehn Monaten 2022 lag der Pkw-Neuzulassungsanteil von Automatik-Fahrzeugen insgesamt bei über 76 Prozent. Vor fünf Jahren 2017 waren es circa 48 Prozent und 2012 nur rund 30 Prozent. Die Automatik verdrängt den Handschalter immer mehr.

Auch bei den Kleinwagen vom Schlage eines Opel Corsa und VW Polo kommen die Verkäufer immer mehr auf den Geschmack eines automatisierten Getriebes. So gingen laut Jato Dynamics von Januar bis Oktober 2012 von den insgesamt rund 418.600 Neuzulassungen lediglich 8,3 Prozent aller Kleinwagen-Zulassungen auf das Konto von Fahrzeugen mit automatisiertem Getriebe. Fünf Jahre später 2017 hat sich der Automatik-Anteil bereits mehr als verdoppelt auf 17,1 Prozent. Im vergangenen Jahr 2021 lag der prozentuale Anteil der Kleinwagen mit zwei Pedale dann schon bei 43,5 Prozent und in 2022 sogar bei rund 49 Prozent. Bei den zulassungsstärksten Kleinwagen Opel Corsa, Mini, Toyota Yaris und VW Polo hat sich der Automatik-Anteil rasant nach oben bewegt. Der prozentuale Anteil mit Automatikgetriebe beim Corsa im genannten Zeitraum kletterte von 12,1 Prozent in 2012 auf 41,6 Prozent in 2022. Beim Mini waren es in 2022 sogar 81 Prozent (2017: 26,8 Prozent), beim Toyota Yaris 73,5 Prozent (2017: 60,3 Prozent) und beim Wolfsburger Polo 49,4 Prozent (2017: 15,2 Prozent).

Fotos: Mini, Opel, Toyota, Volkswagen

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