Youngtimer-Rendezvous in Chrom

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Für Zehntausende Berliner und Brandenburger war Paaren-Glien die Hauptstadt von Automobil- und Motorradliebhabern. Drei Tage lang war der Erlebnispark des brandenburgischen Ortes Schauplatz klassischer Automobile, Youngtimer, Lkw, Nfz, Sonderfahrzeuge und Motorräder. Um die 4.000 Exemplare begeisterten das Publikum auf der 22 ha großen Fläche, rund 60 Kilometer nördlich von der Bundesmetropole entfernt.

Hartmut Meister aus der nahen Gemeinde Leegebruch präsentierte gleich zwei Fahrzeuge: den Lkw Daimler Benz 312 aus dem Jahr 1958 mit 100 PS und den Lkw Magirius Deutz Sirius von 1962. Das im besten Zustand gezeigte Gefährt hat 100 PS, sein Gesamtgewicht liegt bei 7.400 kg. Meister und sein Schwiegersohn schraubten zusammen ganze fünf Jahre an diesen Meisterstücken und bewiesen einen langen Atem.

Gleich nebenan war ein Rolls Royce Phantom I Open Tower, Baujahr 1929, zu bewundern. Das Hubraum des Schmuckstückes beträgt 7.668 ccm, er hat sechs Zylinder und bringt es immerhin auf eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Der Wert des Unikats: mehr als 400.000 Euro. Nicht ganz soviel kostete die englische Lagonda LG 45 DHC von 1936. Von diesem edlen Stück wurden nur wenige Hundert Fahrzeuge gebaut. Das in Paaren-Glien gezeigte Exemplar hat einen Hubraum von 4.417 ccm, besitzt acht Zylinder und erreicht 165 km/h. Sein Wert: um die 300.000 Euro. Lagonda war neben Bentley und Mercedes eine der führenden Marken der Vorkriegszeit. Die Marke fuhr zahlreiche Rennsiege ein, so gewann sie die Rallye Monte Carlo 1936 mit einem LG 45.

Großes Interesse erregte ein ZIM GAZ 12 von 1956. Diese Staatskarosse der ehemaligen UdSSR wurde im Gorkier Automobilwerk im zentralrussischen Nishni Nowgorod von 1950 bis 1960 gebaut. Diese in drei Versionen hergestellte Limousine fuhr die Elite der einstigen Sowjetunion. Nachfolger war ab 1959 der modernere Tschaika GAZ 13. Der ZIM ähnelt sehr zeitgenössischen US-amerikanischen Automobilen. Seine Länge: 5.530 mm, die Breite: 1.900 mm und Gesamthöhe 1.660 mm bei einem Hubraum von 3.485 ccm. Die Leistung beträgt 95 PS, sein Gewicht liegt bei 1.940 kg. Er erreicht eine Höchstgeschwindigkeit um die 130 km/h. Wie sich die Zeiten ändern: Wer wollte, konnte ihn gleich mitnehmen – für 20.000 Euro.

Staatstragend war auch der Simca „Vedette Chambord“ aus dem Jahre 1958. Die ehemalige französische Staatskarosse stammt aus dem Fuhrpark von Präsident Charles de Gaulle. Die Leistung der Limousine liegt bei 84 PS, Länge (4.750 mm), Breite (1.775 mm) und Höhe (1.450 mm). Das Auto besitzt einen Achtzylinder-V-Viertaktmotor. Kaum zu erwähnen. Dieser Oldtimer war von den Besuchern ständig umsäumt.

Beifall auf offener Szene erhielt der Mercedes-Benz 350 SLC von 1975. Angeboten wurde der SLC von 1971 bis 1981 als 280, 350, 380, 450 und 500 SLC mit den gleichen Motoren und Getriebeausstattungen wie der Roadster. Eine Ausnahme bildete 1978 bis 1980 der 450 SLC 5.0 mit dem Leichtmetall-V8-Fünfliter.

Auch der Lloyd Alexander TS mit 25 PS aus dem Jahr 1958 brillierte: Ein Kleinwagen der Borgwardgruppe aus Bremen. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 100 km/h. Bis der Wagen 100 km/h erreicht, braucht er ganz schön Puste. Satte 60 Sekunden sind dafür nötig. Na ja, ist ja auch kein Sportwagen. Vom Lloyd LP 600 einschließlich der Alexander-Modelle verließen 176.524 Exemplare die Bänder.

Auf dem großen Teilemarkt gab es einzigartiges Zubehör und exklusive Accessoires. Täglich ermittelte eine Jury „Beste Fahrzeuge“ in verschiedenen Kategorien und verlieh Pokale.

Text und Fotos: Erwin Halentz

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