Buchtipp der Woche (1)

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Sarah Harvey: Der Apfel fällt nicht weit vom Mann. Piper Verlag; 9,90 Euro.

Pip ist jung – jedenfalls noch weit weg von den 40ern – und fühlt sich in Bristol ausgesprochen wohl. Und da ihr liebstes italienisches Restaurant sich im sehr schicken Stadtteil Clifton befindet, muss es ihr finanziell schon mal gut bis sehr gut gehen. Das Leben wird auf den Kopf gestellt, als sie diese Bedingungen gegen ihr altes (Eltern)haus tauscht, um dort zu retten, was zu retten ist. Es gibt auf dem Grundstück Äpfel im Überfluss. Und Sorgen, auch im Überfluss, denn irgendwie muss mit einer zündenden Idee aus den Äpfeln das rettende Kapital werden.

Um den Apfelwein (korrekt: cider), wie er in und um Bristol hergestellt und ausgeschenkt wird, ranken sich etliche Geschichten des Volksglaubens. Wer ihn verabscheut, erzählt grausliche, wer den Cider liebt, erzählt schöne. Sarah Harvey hat zu dem Thema einen Cocktail aus Romantik und Witz gemixt. Wer mit Bridget Jones fühlt, die legendäre Restaurant-Szene aus Harry und Sally auch nach 30-maligem Angucken noch zum Brüllen findet und Männer gelegentlich als eine einzige Problemzone empfindet, wird dieses Buch mögen.

Übrigens: Der englische (oder irische) Cider ist nur sehr bedingt mit seinen hiesigen Verwandten wie Apfelwein oder Viez vergleichbar. Es gibt ihn in verschiedenen Sorten von herb bis süß, und insbesondere letzterer ist tückisch. Der harmlose Geschmack, der zunächst an eine nicht so süße Limonade erinnert, täuscht über den Alkoholgehalt (mit dem von Rotwein vergleichbar) hinweg. Unerfahrene merken das aber erst nach dem dritten oder vierten Glas.

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