SiLkway-Rallye mit Doppelsieg

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Ganz vorsichtiger Optimismus herrschte nach der ersten Etappe beim BMW X-Raid-Team nach dem Start in der russischen Metropole Moskau. Das Nissan-Team Zheludov/Rudnitskiy legte zwar mit dem ersten Tagessieg die Messlatte recht hoch, aber mit 3 Minuten Zeitverlust schoben sich die BMW-Fahrer Holowczyc/Fortin gleich mal auf Rang 2. Auch die Neulinge im Quandt-Team, Mironenko/Lebedev auf dem zweiten X3-CC, hielten sich mit einem 9. Tagesrang im Bereich positiver Erwartungen, schließlich war es ihr erster Start mit dem neuen 3er BMW. Der hohe Favorit Peterhansel (Mini All4-Racing) strauchelte ziemlich, haderte mit der elektronischen Dieseleinspritzung und fiel auf Rang 68 zurück. Das war für die Favoriten ungewohnt und außergewöhnlich zugleich. Peterhansel war schon etwas geknickt. Die folgende Nacht verbrachten die Servicetechniker mit der Suche nach dem Übel, fanden es und übergaben am nächsten Morgen dem 9-fachen Dakarsieger aus Frankreich wieder ein exzellent laufendes Sportgerät. Peterhansel wusste das Servicegeschenk zu schätzen, trieb den Mini durch Steppe und Flur zum Tagessieg(!). Holowczyc sicherte sich mit dem 2. Tagesrang den Wechsel an die Gesamtspitze, die er fortan nicht mehr preisgeben sollte. Mironenko freundete sich immer mehr mit seinem X-Raid-BMW an, holte sich den 4. Tagesrang und verbesserte sich auf Platz 3(!) im Gesamtklassement, während Peterhansel von Platz 68 am Vortag auf Platz 10. im Gesamtklassement vorpreschte! Damit deutete er seine Ambitionen auf den Gesamtsieg deutlich an. Der 3. Tag der SiLkway wurde für die Hauptkonkurrenz zu einem Trauertag: Dreifachsieg für das Quandt-Haus. In der Reihenfolge Holowczyc, Peterhansel und Mironenko. Das war auch für das hessische Bewerber-Team ein völlig neues Erlebnis. Die Historie der SiLkway-Rallye wurde neu geschrieben. Der 9-fache Dakarsieger Peterhansel verbesserte sich nun auf Rang 4 gesamt. Direkt vor ihm liegt Aleksandre Zheludov auf dem schnellen und höllisch lauten Nissan. Der 4. Tag wird erneut zum Triumph von Peterhansel, Holowczyc begnügt sich mit Platz 2 und fährt taktisch, da er einen recht komfortablen Vorsprung vor dem Franzosen gutgeschrieben hat. Bin dem Team-Star quasi im Windschatten gefolgt, um kein Risiko einzugehen. Es ist einfach fantastisch, hinter dem Kollegen Peterhansel im Mini All4-Racing auf Sicht hinterher zu fahren, seine Ideallinie zu studieren und daraus zu lernen. Er ist sauschnell und fährt mit unglaublicher Präzision einen brillanten Strich. Holowczyc verteidigt seine Führung souverän, während Mironenko seinen Dreier BMW in ein tiefes Loch setzt und ohne Fremdhilfe nicht mehr heraus kommt. Die 5. Etappe bis ins Olympiadorf der Schwarzmeerstadt Sotchi muss neutralisiert werden, da starke Regenfälle die mehrfach zu kreuzenden Flussläufe so anschwellen ließen, dass keine Durchquerung mehr möglich war. Folglich wurde das Ergebnis der 4. Etappe zur Endwertung ausgerufen. Doppelsieg für das Quandt-Team vor den starken Nissan-Treibern Zheludov/Rudnitskiy. Mironenko/Lebedev beendeten ihren ersten Einsatz im starken BMW auf einem feinen 5. Platz in der Gesamtabrechnung, was auch Teamchef Quandt zu der Äußerung veranlasste: 3 Autos am Start und einen Doppelsieg mit Holowczyc und Peterhansel, also auch alle 3 Renner im Ziel, hinterlassen einen guten Eindruck, andererseits gibt es bis zur 2012er Dakar noch einiges zu tun, zu www.kues.de.

Vom 22. – 24. Juli steht bereits die nächste Weltcup-Veranstaltung auf dem Plan: Die Baja Spanien (ehemals Baja Aragon), da gilt es, die Weltspitze zu verteidigen. Wir werden berichten.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Fotos: Neil Perkins

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