Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!
In der jüngsten Ausgabe (Nr. 30) unseres KÜS-Magazins, das am vergangenen Wochenende anlässlich unserer 20-Jahr-Feier auf den Markt kam, haben wir auch einen Beitrag, der sich mit dem Thema „Markenbotschafter“ beschäftigt. Sie wissen schon, das sind (meist sehr erfolgreiche) Leute, mit deren Image und Ausstrahlung sich bestimmte Unternehmen schmücken und damit ihre wirtschaftliche Bilanz aufbessern wollen. Angestrebt ist natürlich die für beide Seiten berühmte „win-win-Situation.“ Das heißt, der Auftraggeber partizipiert am Namen und der Erfolgsgeschichte der betreffenden Person, die dafür allerlei PR-Termine für das Unternehmen wahrnimmt und dessen Produkte „für eine Handvoll Dollar“ über den grünen Klee lobt.
Eines der Beispiele, die in diesem Beitrag erwähnt wurden, war die junge Sängerin Lena Meyer-Landrut, die im vergangenen Jahr den „Eurovision Song Contest“ gewann und die nun gleichzeitig mit der Einführung der frisch polierten Corsa-Modellfamilie werbewirksam von Fernsehstudio zu Fernsehstudio geschleift wird. Geht es doch schließlich darum, dass die junge Dame in ein paar Wochen ihren damals gewonnen Titel verteidigt, und damit auch „die Marke Lena“ auf dem Markt am köcheln hält.
Nun kam dieser Tage eine Meldung, die völlig kontraproduktiv zu dieser Business-Strategie ist. Der „Vater“ der Lena-Verpflichtung, Opels Marketingchef Michael Hartwig, der der GM-Tochter auch Popstar Katie Melua als Frontfrau besorgt hatte, trennte sich quasi über Nacht von den Rüsselsheimern. Auf eigenen Wunsch, wie es in einer entsprechenden Pressemitteilung heißt.
Da derlei Tun mitten in der Manifestation eines neuen Markenclaims völlig ungewöhnlich ist, nährt das natürlich allerlei Spekulationen. Mag sein, dass der umtriebige Hartwig von Headhuntern zur Konkurrenz weggelobt wurde. Möglich aber auch, dass es innerhalb des Konzerns zu Unstimmigkeiten über die zukünftige Ausrichtung gekommen ist. Vielleicht ist einigen Opel-Managern der erstaunlich juvenile Anstrich, der der aktuellen Modellfamilie jetzt verpasst werden soll, doch nicht ganz geheuer. Wirklich erfahren, was sich hinter den Kulissen in diesem Fall abspielte, wird man wohl nie. Aber, und das zeigt dieser Fall wieder einmal ganz deutlich: Es ist und bleibt spannend in einem Geschäft, in dem man kaum einmal weiß, was die nächsten Monate, Wochen oder gar Tage in den Vorstands-Gremien an Entscheidungen bringen werden. Oder, um es mit dem Slogan eines nicht ganz unbedeutenden Importeurs zu sagen: „Nichts ist unmöglich“.
Lassen Sie mich zum Abschluss noch einmal auf unser jüngstes KÜS-Magazin zu sprechen kommen. Wegen des Doppeljubiläums (125 Jahre Automobil und 20 Jahre Fahrzeugüberwachung bei der KÜS) haben auch wir uns ganz besonders ins Zeug gelegt. Das gilt nicht nur für den Umfang (100 statt wie gewohnt 72 Seiten) sondern auch für die Themenvielfalt, die sich zwar am Automobil und dessen Randerscheinungen orientiert, aber auch spannende Reisereportagen, Kulturtipps und Portraits vieler, interessanter Leute beinhaltet.
So wie beispielsweise Michael Hartwig. Aber, und das wissen Sie ja jetzt, der ist weg von Opel und ist vielleicht, um mit Lena zu sprechen, als „Satellite“ am Firmament unterwegs. Vielleicht aber ist er uns auch einmal eine Geschichte in unserem KÜS-Magazin wert.
Ich kann es Ihnen nur empfehlen und Ihnen gleichzeitig ein schönes Wochenende wünschen.
Ihr Jürgen C. Braun