Buchtipp: Jürgens/Moritz, Spiel des Lebens

Sein "Mann mit dem Fagott" wurde ein Bestseller inklusive Verfilmung. Wenige Monate vor seinem Tod im Dezember 2014 nahm Udo Jürgens ein weiteres Buch in Angriff.

Geschichten sollten es werden, Geschichten aus dem Leben. So, wie er sie seit Jahrzehnten mit großem Erfolg gleichsam musikalisch erzählte. Dieses Buch ist nun posthum erschienen, ein Abschied des Stars von seinem Publikum.

„Schaukeln, dröhnen, vibrieren. Der Bus ist alt, klapprig, schlecht gefedert. Die Sitzbezüge sind aufgerissen, durchgescheuert, man kann die Polsterung sehen. Manche wurden auch mutwillig aufgeschlitzt. Die Scheiben sind schmutzig, zum Teil wurden Botschaften hineingeritzt oder daraufgeschmiert. Der Junge kann sie nicht lesen. Der Junge kann überhaupt nicht lesen.“

Sechs Geschichten sind es geworden. Bei vielen steht, kaum verwunderlich, Musik oder Kunst im Mittelpunkt. Die Erinnerung an Jürgens‘ „Mein Bruder ist ein Maler“ (B-Seite einer Single und als solche wider Erwarten zum Evergreen geworden) liegt nah. So hat der wohl erfolgreichste Sänger populärer Musik im deutschen Sprachraum sich ganz persönlich „in die Karten schauen“ lassen. Und dabei keine Scheu gezeigt vor den überhaupt nicht schönen Seiten des Lebens. Respekt! Und: Danke!

Udo Jürgens/MIchaela Moritz: Spiel des Lebens. Geschichten. S. Fischer Verlag; 20 Euro.

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