Continental: Winterreifen-Nachfrage mit regionalen Unterschieden

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Wenn alle Autofahrer sich an die einmal ausgegebene Regel halten würden, wonach man Winterreifen zwischen den beiden großen O wie Oktober und Ostern aufziehen solle, dann müssten in diesen Tagen die Werkstätten und der kompetente Reifenhandel eigentlich voll sein mit verantwortungsbewussten Kunden, die nichts anderes im Sinn haben, als die Füße ihres Automobils der Witterung anpassen möchten.

Die wenigsten von Ihnen werden sich voll der Novellierung der Straßenverkehrsordnung (StVO) aus dem Jahr 2006 bewusst sein, wonach eine „geeignete Bereifung“ für den Winter angemessen sei. Bei Nichtbeachtung ziehe das ein Verwarnungsgeld von 20 Euro, im Falle der Behinderung sogar die Zahlung von 40 Euro und einen Punkt in der Flensburger Verkehrssünderkartei nach sich. Das Problem dieser seit mittlerweile vier Jahren immer wieder durchgekauten Verordnung: Es gibt in Deutschland immer noch keine Winterreifen-Pflicht. Anstatt der Sache, ähnlich wie einem guten Reifen, allmählich Profil zu verleihen, wird die Diskussion jetzt durch ein Urteil des Oberlandesgerichtes Oldenburg zusätzlich aufgeweicht.

Justitia hatte dabei nämlich bemängelt, dass in der Straßenverkehrsordnung immer noch nicht definiert sei, was eine „geeignete“ Bereifung denn nun darstelle. Sind es die allseits bekannten Allwetterreifen, Reifen mit dem M+S-Symbol oder ausschließlich Reifen mit dem Schneeflockensymbol an der Seite? Da die Diskussion juristisch immer noch in der Schwebe ist, riskiert der Autofahrer im Winter in zweifelhaften Fällen auch immer weniger eine finanzielle Verwarnung oder gar die Aufstockung des Punktekontos in Flensburg.

Allwetterreifen gelten im Allgemeinen als nur unzureichend geeignet, um eine völlige Sicherheit bei winterlichen Straßenverhältnissen zu gewährleisten. Ähnliches gilt vielfach auch für M+S-Reifen. Die meisten Experten sind der Meinung, Reifen mit Schneeflocke auf der Flanke und wenigstens vier Millimeter Profil sind am besten geeignet, um sicher durch die kalte Jahreszeit zu kommen.

Der Reifenhersteller Continental, seit 2003 Marktführer im Erstausrüstungsgeschäft, hat sein gesamtes Marken-Portfolio hierzulande in die Kategorien Premium (Conti), Qualität (Semperit, Uniroyal) und Budget (Barum) unterteilt und berichtet zu Beginn der Saison, dass sich der Winterreifen-Markt in Deutschland positiv entwickele. Das Unternehmen rechnet in Deutschland mit etwa einer halben Million mehr verkaufter Winterreifen als 2009, was einem Marktanteil von etwa 27 Prozent entspräche.

Der ContiWinterContact TS 830 wurde jetzt beim ersten saisonalen Winterreifen-Test einer renommierten Fachzeitung als Testsieger gekürt. „Rundum gelungen: In der 190 km/h-Klasse (T) ist der Conti TS 830 nicht zu toppen“, lautete das Urteil. Insgesamt wurden dabei 14 Modelle europäischer, amerikanischer und europäischer Herkunft untersucht.

Continental verweist zu Beginn der kalten Jahreszeit auf unterschiedliche Witterungsbedingungen in den bundesdeutschen Regionen. Es gehe dabei nicht nur um Eis und Schnee, sondern auch um Regen. Das Conclusio einer detaillierten Analyse lautet: Im Norden und Westen regnet es öfter, als dass Schnee fällt oder sich Eis bildet. Im Osten sind die kältesten Fristtage zu verzeichnen und der südliche Rand der Republik mit den Alpen und dem Alpenvorland verzeichnet – wen wundert’s – das höchste Schneeaufkommen.

Diese Klima-Unterschiede macht sich der Hersteller zu eigen, um seine Reifenmarken regional zu positionieren. Der Uniroyal hat die besten Regen-Eigenschaften, der Spezialist für alpine Bedingungen ist der aus Österreich stammende Semperit-Reifen. Als Alleskönner empfiehlt Conti sein ausgezeichnetes Spitzenprodukt, den TS 830.

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Bernhard Schoke

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