Buchtipp – Kaminer: Die Kreuzfahrer.

„Reisen ist, wie beim Gärtnern auf die Harke zu treten. Man spürt, dass man lebt“.

Das gilt nach Wladimir Kaminer ganz besonders für eine Form des Reisens, die gerade jetzt heftig diskutiert wird – jedenfalls als Fernsehformat. Wenn dem Kreuzfahrtschiff der Kapitän abhandenkommt, ist ja wirklich Not am Mann, ganz wörtlich. Aber das Problem hat Kaminer nicht – seine Reise, die in den Süden ebenso führt wie in den Norden, ist voller amüsanter, höchst amüsanter Eindrücke. Luis-Vuitton-Handtaschen, Crossover-Küche aus aller Welt und das Problem der immer ungünstigen Temperaturen sind nur drei davon.

Fazit: „Traumschiff“-Fans, so sie sich an dieses Buch heranwagen, brauchen starke Nerven. Wer einfach mal wissen will, wie man eine Kreuzfahrt empfinden kann, wer zudem noch einen Sinn für Satire hat, kann sich unbefangen an die Lektüre begeben. Und – Satire hin, Spott her: Wer eine solche Reise noch auf der Agenda hat, kann beruhigt sein: „Der Kreuzfahrer“ hat zwar jede Menge Witz, aber keinerlei Abschreckungspotential.

Wladimir Kaminer: Die Kreuzfahrer. Wunderraum Verlag; 20 Euro.

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