Am letzten Aprilwochenende (23. bis 25.) rufen die wohl elegantesten Automobile zur Schau – zum „Oscar-Event“ der Oldtimer. Am Ufer des Comer Sees ist der legendäre Treffpunkt. Nirgendwo sonst kommt der Auto-Fan den „Majestäten“ auf vier Rädern so nahe wie dort. Der weltweit älteste Schönheitswettbewerb für Automobile gilt als Top-Veranstaltung dieser Art in Europa. Freundlich lächeln Chauffeure und Besitzer dem Publikum zu. Beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este ist die authentische Aristokratie zu spüren. Die Anlagen des Grand Hotel Villa d’Este, eines der führenden Hotels der Welt, umspült vom Wasser des Comer Sees, bietet den Gästen und Besuchern die Gelegenheit etwa 50 klassische Automobile zu bewundern. Die Fahrzeuge wurden zwischen den Zwanziger- und den Siebzigerjahren gebaut, sie treten in verschiedenen Klassen an.
Zum zwölften Mal findet der Wettbewerb unter dem Patronat der BMW Group statt. Teilnehmen dürfen nur fahrbereite und fahrfähige Autos, viele Enthusiasten chauffieren ihr Glanzstück dafür auf eigener Achse zur Ausstellung. Es werden klassische Oldtimer vor allem nach dem Kriterium Schönheit prämiert. Vorausgesetzt wird ein perfekter Originalzustand mit voll funktionsfähiger Technik. Wichtige Kriterien sind auch die Geschichte des Wagens, dessen ästhetischer Wert und seine Eleganz. Am Comer See suchen auch aktuelle Automobil-Designer Anregungen für ihre Arbeit.
Die Veranstaltung fand erstmals 1929 statt. Seinerzeit wurden alljährlich herausragende Neuerscheinungen auf dem Automobilmarkt mit der Coppa d’Oro Villa d’Este prämiert. So gewann 1949 ein von der Karosseriefirma Touring gestylter Alfa Romeo 6C2500 diesen Preis. Fortan ist dieser Wagen der bisher einzige, der den Namen Villa d’Este auch in der Typenbezeichnung trägt. Die klassische Form der Veranstaltung endete dann 1952. Mitte 1980 wurde der Bewerb mit dem gegenwärtigen Konzept zur Prämierung edler Oldtimer wiederbelebt.
Text: Erwin Halentz
Fotos: BMW
