Infiniti: Groß-SUV QX60 neu definiert

„Think big“ (Denk’ in großen Maßstäben) gilt nicht nur, aber vor allem in den USA. Nicht verwunderlich daher, dass gerade in den Großstadtwüsten und riesigen Freiflächen der nordamerikanischen Prärie-Territorien Groß-SUV in mannigfacher Art und Ausprägung das Bild auf den Verkehrswegen bestimmen. Sechs- bis Achtsitzer gehören dort einfach zum alltäglich guten Ton. Wenngleich meist nur maximal zwei Personen das Passagierabteil belegen. Diese Vorliebe zu den „Big Bangs“ haben natürlich etliche Autohersteller erkannt und präsentieren entsprechende Angebote seit Jahrzehnten. Aber auch die „Importeure“ haben nicht geschlafen, teils produzieren sie sogar schon in den Vereinigten Staaten in eigenen Hallen. Japan macht es, Deutschland macht es, Korea macht es. Und wer zuerst liefern konnte, hat heute eben entsprechende Vorteile. Infiniti ist die Nobeltochter von Nissan, hat auf dem US-amerikanischen Markt auch ordentlich Konkurrenz durch deutsche Hersteller, die ebenfalls in Nordamerika eigene Produktionsstätten gebaut haben: Audi, Mercedes und BMW liefern sich dort ein nationales wie auch internationales Gefecht um Marktanteile.

Infiniti baut seine Groß-SUV-Reihe QX60 (ehedem JX 35) seit 2012 in Smyrna (Tennessee) und wird ab 2022 mit Technikpartner Dongfeng eine weitere Fabrik in China, auch für diese Modellreihe, eröffnen. Zuvor jedoch haben die Nissan/Infiniti-Ingenieure, und Designer den QX60 neu interpretiert, stringenter an den Wunschmarkt angepasst, ihn quasi runderneuert, um den speziellen Wünschen der Klientel nachzukommen. Die Karosserie wurde in Details überarbeitet, die aber durch Hereinziehen der Seitenflächen in Teilen, Absätzen , Vertiefungen und Wölbungen stilistisch etwas unruhig geworden ist. Ein Gegensatz also zum neuen Infiniti-Credo, „mehr Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen.“ Das ist nun mal so…wenn „think big“ regiert. Ein Sechs-Zylinder Benziner lässt seine Kraft auf ein voll automatisiertes Neun-Stufen Getriebe und vier angetriebene Räder los, sorgt für leisen und souveränen Vortrieb. Federung und Dämpfung wurden erneut den US-amerikanischen Kundenvorgaben angepasst und auf noch mehr Luxus und Komfort ausgelegt. Die sanften und haptisch-weichen hochwertigen Innenmaterialien ergänzen das Fahrerlebnis entsprechend. Da haben die Ingenieure und Designer im Infinity-Zentrum in Yokohama viel Arbeit geleistet.

Die „komfortable Straffheit“ deutscher Fahrwerksingenieure aber erreicht der QX 60 nicht ganz. Allerdings ist Infiniti auf dem deutschen Markt auch nicht mehr vertreten. Trotzdem ist das „neue Dickschiff“ auch für die Länder interessant, in denen es nicht (mehr) angeboten wird. Es zeigt, was an Größe und Großzügigkeit möglich ist – und die Technik stammt zu einem großen Teil von einem „alten Bekannten“, dem Nissan Pathfinder.

Fotos: Infiniti

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