6. Sommerfest der Berliner Kfz-Innung
Über 600 Gäste zählte das 6. Sommerfest der Berliner Kfz-Innung. So viele Besucher hatten wir noch nie, sagt Obermeister Thomas Lundt. 50 Prozent von ihnen kamen von Autohäusern und Werkstätten. Die andere Hälfte waren Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Die Sommerparty in der Ausbildungsstätte im nahen Bernau stand ganz im Zeichen eines besonderen Jubiläums: Die Berliner Kfz-Innung wird 75 Jahre jung. Dieses Branchenereignis werde in den kommenden Monaten gebührend gefeiert. Einen Vorgeschmack gab es bereits auf der Party: Viele Gäste brachten ihre Familie mit, ließen sich verwöhnen, fachsimpelten oder schauten sich die Ausbildungsstätte für den Kfz-Nachwuchs an, die so ziemlich einzigartig in Deutschland ist. Für die nötige Unterhaltung sorgte unter anderem die Frauen-Band Salomon.
Breit wurde unter den Experten das Thema Nachwuchs im Kfz-Gewerbe diskutiert. Einhellig war die Meinung, dass auch in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld die Ausbildungsverträge nicht zurückgehen sollten. Autohäuser und Werkstätten sowie die Berliner Innung ziehen weiterhin an einem Strang, um qualifiziertes Bewerben für diese spannende Branche zu gewinnen. Vor allem für den Beruf des Mechatronikers sei das Anforderungsprofil enorm gestiegen. Der Berliner Obermeister warb dafür, dass jedes Kfz-Unternehmen der Bundeshauptstadt darum ringe, die besten Lehrlinge zu bekommen. Dazu gebe es viele Möglichkeiten, wie den Tag der offenen Tür, Präsentationen in Schulen oder eben das alljährlich stattfindende Sommerfest. So mancher Jugendliche fand dort nach einem Rundgang im Ausbildungszentrum und Gesprächen mit Lehrlingsausbildern den Weg zur Kfz-Branche. Lundt: Wir brauchen den Nachwuchs. Er ist enorm wichtig für die Zukunft der Berliner Kfz-Innung. Gegenwärtig erhalten mehr als 1.500 Lehrlinge ihre Ausbildung im Berliner Kfz-Gewerbe, unter ihnen sind 43 Frauen. Besonders stolz sei die Innung über die 177 Meisterschüler, die sich gegenwärtig mit höchster Konzentration auf ihren nächsten Berufsschritt vorbereiteten. Das stimme, so Lundt, sehr optimistisch. Wir gehen die kommenden Monate und Jahre schwungvoll an. Gut angenommen werde in Berlin auch der Beruf des Servicemechanikers, für den der Hauptschulabschluss erforderlich ist. Auch auf diesem Feld bilde das Kfz-Handwerk gebührend aus.
Dennoch waren sich die Gäste des Sommerfestes einig: Das Berliner Kfz-Gewerbe müsse für den Autofahrer noch attraktiver werden, seine Kernkompetenz noch wirksamer hervorheben und für ein gutes Ambiente in der Werkstatt sorgen. Dazu gehören Sauberkeit, eine moderne Ausstattung, vor allem für die Diagnose und Geräte für den Fahrkomfort. 2008 war für die Berliner Werkstätten ein gutes Jahr.
Text und Fotos: Erwin Halentz.