DTM, GT Masters, VLN und Co.: Motorsport auf dem Weg zu einer „neuen Normalität“

Die großen Rennstreckenbetreiber in Deutschland sowie die Veranstalter und Ausrichter von Tourenwagenrennen, GT-Serien oder Markenpokalen suchen gemeinsam den Weg aus der aktuellen Situation und ihren Bedingungen. Die von den bisherigen Absagen und weiterhin geltenden Beschränkungen schwer getroffenen Anlagen auf dem Nürburgring, in Hockenheim, auf dem Lausitzring, dem Sachsenring und in Oschersleben versuchen ebenso wie Teams und Werkspiloten in einer konzertierten Aktion, den Motorsport auf der Rundstrecke in der zweiten Saisonhälfte noch „ins Laufen“ zu bringen. Oder besser gesagt „ins Fahren“.

Das gilt sowohl für die Deutsche Tourenwagen-Masters (DTM), die nach dem zum Jahresende angekündigten Ausstieg von Audi ohnehin vor einem existenziellen Problem steht. Es betrifft aber auch die ADAC GT Masers, in die das KÜS Team75 Bernhard mit Besitzer und Teamchef Timo Bernhard involviert ist. Hinzu kommen die im Rahmenprogramm verankerten Serien der Markenpokale. Es betrifft aber auch diverse Nachwuchs-Rennklassen. Beispielsweise ADAC TCR Germany, ADAC GT4 Germany oder die ADAC Formel 4. Ob der Porsche Carrera-Cup im Rahmenprogramm aller GT-Masters-Rennen noch gefahren werden kann, ist auch offen.

Betroffen sind aber auch weniger bekannte Serien auf zwei statt auf vier Rädern. So wie etwa der Reinoldus Langstrecken Cup auf dem Nürburgring. Dieser Cup ist an die jeweiligen Rennveranstaltungen „angedockt“. Dort können ambitionierte Amateur-Motorradrennfahrer in einer eigenen Serie ihrem Hobby nachgehen. Auch die „Gummikuh-Reiter“ hoffen darauf, in diesem Jahr noch an den Start gehen zu können.

Nach dem Stand der Dinge von heute soll das erste von geplanten sieben Renn-Wochenenden der ADAC GT Masters vom 31. Juli bis 2. August auf dem Lausitzring im Brandenburgischen über die Bühne gehen. Der Lausitzring ersetzt das im tschechischen Most vorgesehene Rennen, das aufgrund der bestehenden Reisebeschränkungen gecancelt werden musste. Dass derzeit alles noch ohne Fans an der Strecke und unter explizit vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsbestimmungen vonstattengehen muss, ist Voraussetzung für die Aufnahme des Rennbetriebs derzeit. Das Finale soll vom 6. bis 8. November in Oschersleben gefahren werden.

Die DTM soll auf dem Stadtkurs in Nürnberg (Norisring) am 10. bis 12. Juli zum ersten Mal ihre Runden drehen. Zuvor hat der Dachverband, die ITR, offizielle Testfahrten für alle Teams anberaumt, die auf dem Nürburgring stattfinden sollen. Vom 8. bis 11. Juni sollen dort nach dem Infektionsschutzkonzept, das die ITR für die bevorstehende Saison entwickelt hat, für die DTM-Boliden Testfahrten möglich sein. Die Erprobungsfahrten und die ersten Rennen werden noch ohne Fans und Medien ausgetragen. Ob, und wenn ja, ab wann auch wieder Zuschauer an den Rennstrecken zugelassen sein werden, ist noch völlig unklar.

Für die Nürburgring Langstreckenserie (NLS), die am 27. Juni mit einem 4h-Rennen beginnen soll, hat der Veranstalter, die VLN VV GmbH & Co. KG, einen zusätzlichen Probe- und Einstellfahrtentermin geplant. Am Montag, 15. Juni sollen die Teilnehmer der NLS von 09.00 bis 17.30 Uhr ausreichend Zeit haben, um auf der Kurzanbindung des Grand-Prix-Kurses und der Nordschleife Kilometer zu testen. Diese Variante wird auch während der vier- und sechsstündigen Rennen der NLS gefahren.

Fotos: Braun, KÜS

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