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Michael Hirte: Der Mann mit der Mundharmonika. Columbia/Sony BMG

Paul Potts hat es geschafft, und jetzt könnte es Michael Hirte genau so ergehen: Von einer Casting-Show zum Superstar, und das, nachdem die bisherige Lebensgeschichte der eines Outcast weit mehr entspricht als der eines vielleicht unauffälligen, aber im Wesentlich sorgenfreien Menschen.

Michael Hirte hat Juroren und Publikum mit seinen Fähigkeiten auf der Mundharmonika überzeugt, erworben ohne jede systematische Ausbildung. Seine CD, die jetzt zur Vorweihnachtszeit erscheint, ist entsprechend mit ganz klassischen Weihnachtsliedern bestückt, hat aber auch Pop-Klassiker wie Mull Of Kintyre und Bright Eyes.

Das ist handwerklich gut gemacht, ist leichte Kost und mag bei Puristen der klassischen Musik Naserümpfen oder Spott erzeugen. Das findet aber auch den Zuspruch des Publikums. Verständlicherweise, wenn man Musik in erster Linie als Gefühlserlebnis definiert. Vor allem aber sind Geschichten wie die des Michael Hirte – nach einem schweren Unfall in jungen Jahren in extrem bescheidenen Verhältnissen leben müssend und jetzt zum Superstar aufgestiegen -so sympathisch, weil sie zeigen, dass sich auch in Zeiten von lauter resignierten und bedrohlichen Negativ-Schlagzeilen sich eben doch noch etwas bewirken lässt. Und so könnte Michael Hirte jetzt eine solide Karriere als Musiker der guten Unterhaltung bevorstehen, wenn er klug beraten und nicht auf die Schnelle verheizt wird.

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