In letzter Minute: Geschenktipps zu Weihnachten

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Farin Urlaub: Unterwegs. Indien & Bhutan.
Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag; 98 Euro.

Achtung: Die erste Auflage des im Herbst erschienenen Bildbands ist schon vergriffen, kann also nicht mehr im normalen 24-Stunden-Service der Buchhandlungen von heute auf morgen bestellt werden. Indes gibt es noch gute Chancen, ein Exemplar in den Regalen der Buchhandlungen zu finden. Denn ein so opulenter Bildband zu einem nicht eben geringen Preis ist zum Verschenken (an andere ebenso wie an sich selbst) geradezu prädestiniert.

Farin Urlaub (der Künstlername ist Programm) hat seine zwei Lieblingsbeschäftigungen zum Lebensinhalt gemacht: Im bekannteren Teil seines Lebens ist er unverzichtbarer Band-Bestandteil der Ärzte, daneben ist er Chef des Farin Urlaub Racing Teams.

Diesmal war Farin ein ganzes Jahr lang unterwegs, unter anderem in Indien und Bhutan. Fortbewegt hat er sich mit Geländewagen, Fahrrad, Elefant, Schiff, Flugzeug, Rikscha, Yak und zu Fuß; schlief in Zelt, Hütten, Palästen, Hotels, Tempeln, Ruinen und im Wüstensand; stieg auf Berge, tauchte zwischen Korallenriffe, meditierte in Tempeln und ließ sich von Sadhus und Lamas belehren; atmete göttliche Luft, aß geweihte Rosinen und trug sogar heilige Hosen, wie er in den tagebuchartigen Texten erklärt, die die Bilder ergänzen.Farin Urlaub und seine Kamera: Er fängt die Vielfalt und die Farbenpracht Indiens und Bhutans ein, und eben auch die Kontraste: Er hat arme und reiche Menschen fotografiert, prunkvolle Tempel und bescheidene Hütten, erschreckende Armut und überbordenden Reichtum, die überall präsente Religiosität und die Geschäftstüchtigkeit in den Städten, die Betriebsamkeit auf dem Markt und die Einsamkeit in der Wüste oder auf den Bergen, den Dreck der Gassen und die atemberaubende Schönheit der Natur, die Enge und Weite dieser Länder, die Farbenpracht, die Gelassenheit, die Lebensfreude und den Stolz der Menschen.Egal, wo und was Farin Urlaub fotografiert hat, er ist immer nah dran an seinen Motiven.

Werner Schüler: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Richter. Fälle vor Gericht.
Verlag Das Neue Berlin; 12,90 Euro.

Die unglaublichsten Krimis schreibt das Leben. Im Falle von Werner Schüler heißt dies: Dächte sich sowas ein Schriftsteller aus, würden die Manuskripte von bodenständigen Lektoren abgelehnt, weil entschieden zu spinnert. Aber Werner Schüler ist kein spinnerter Autor, sondern Gerichtsreporter, er schreibt die Wahrheit, und nichts als die Wahrheit – die er freilich mit herzhaften Kommentaren und treffenden Zitaten aus Literatur- und Gesellschaftsgeschichte versieht. Pure Raffgier, Faulheit, Dreistigkeit, im wahren Wortsinne schlagkräftige Dorfkirmes-Traditionen, aber auch besonnene Vaterliebe oder verzweifelte Notwehr – so ziemlich alles im Leben ist in irgendeiner Weise als Grund verwendbar, um vor Gericht zu kommen bzw. gezerrt zu werden. Und manchmal ist die Rechtssprechung ebenso wenig mit dem Verstand nachvollziehbar wie der Anlass, der zu ihr geführt hat. Beruhigend ist allerdings, dass in den meisten der hier beschriebenen Fälle tatsächlich Ge-Recht-igkeit gesprochen wird.

Tobias Morgenstern und Thomas Rühmann präsentieren: Die Weihnachtsrevue. CD; Buschfunk.

Eine kulinarische Ska-Weihnacht verspricht das Booklet, und die CD hält dieses Versprechen. Fünf Schauspieler (unter ihnen der vor allem als Siska-Ermittler bekannt gewordene Matthias Freihof, der sich von seiner besten Seite zeigt) und zwölf Musiker singen und erzählen (Weihnachts)-Geschichten. Ort des festlichen Geschehens ist das Theater am Rand in Zäckericker Loose/Oderbruch, das der Schauspieler Thomas Rühmann und der Akkordeonist Tobias Morgenstern gemeinsam unterhalten. Und beide sind die Präsentatoren dieser hinreißenden Weihnachtsrevue.

Verschiedene Interpreten: Wish you best X-mas ever(Trikont)

Während der letzten Tage vor dem Fest kann sie einem gehörig auf den Wecker gehen – die automatisiert-plärrende Christmas-, pardon, Weihnachtsbeschallung allenthalben. Aber Pop-Musik, die auf das Christfest ausgerichtet ist, lässt sich sehr wohl ganz anders gestalten: freudig, ironisch, respektvoll – und immer ehrlich.

Dass Weihnachten und die dazugehörige Musik nicht kitschig sein müssen, hat eine lange Tradition, das zeigen Blues-Musiker wie Gatemouth Moore und Riff Ruffin ebenso wie Louis Prima und Brenda Lee. Lebenslustige bis frivole Titel um Weihnachtsmann und Christbäume gibt es schon lange (Mambo Santa Mambo, Trim Your Tree), aber auch Songwriter haben sich mit Weihnachten auf – im besten Sinne des Wortes – besinnliche Art beschäftigt. Peter Bandits Santa ist arbeitslos, Florence Dore beschreibt in ihrem Song that christmas means little to me. Wie immer man ihn ganz persönlich erlebt und bewertet, bleibt Weihnachten doch ein sehr spezieller Feiertag, auch musikalisch.

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