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Soll man sich da freuen oder wundern? DaimlerChrysler und BMW bündeln ihr Know-How in Sachen Hybridantrieb und wollen dies in den nächsten drei Jahren zur Serienreife bringen. Im Klartext: Zwei der führenden deutschen Autobauer spannen zusammen und entwickeln, was beim Toyota-Händler bereits im Showroom steht. Oder haben wir da etwas falsch verstanden?
Die BMW-Group und die DaimlerChrysler AG erweitern ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Hybridantriebe und entwickeln als gleichberechtigte Partner ein innovatives Hybridmodul für heckgetriebene Pkw des Premiumsegments. So heißt es in der gemeinsamen Pressemeldung. Beide Automobilhersteller planen, das neue System innerhalb der nächsten drei Jahre zur Marktreife zu bringen. In der Kooperation werden das umfangreiche Know-How der Firmen gebündelt und zusätzliche Effizienzpotenziale durch Skaleneffekte erschlossen, so Mercedes und BMW.
Mit der beschlossenen gemeinsamen Entwicklung von Komponenten für Hybridantriebe erweitern DaimlerChrysler und BMW ihre Palette innovativer Antriebssysteme für heckgetriebene Pkw im Premiumsegment. Von der Bündelung der Entwicklungskapazitäten, der daraus möglichen schnelleren Marktreife und den Kostenvorteilen durch Stückzahleffekte profitieren beide Fahrzeughersteller. Die jeweils markenspezifische Anpassung der Komponenten der beiden Hersteller sichert dabei laut der beiden Hersteller die individuelle Ausprägung in den unterschiedlichen Fahrzeugen.
Die Kernentwicklung dieses Hybridmoduls, das zu den Mild-Hybridantrieben zählt, findet technisch wie räumlich in Deutschland in den jeweiligen Standorten der Motoren- und Antriebsentwicklung statt. In einem gemeinsamen Projekt wird die enge Vernetzung der Entwicklerteams und die Nutzung des bereits vorhandenen Know-Hows beider Hersteller sichergestellt. Der Projektablauf wird durch die Implementierung synchronisierter Entwicklungsabläufe, gemeinsamer Tests, sowie modernster Qualitäts – und Entwicklungsmethoden unterstützt.
Vielleicht hat ja auch das Grollen unseres Bundespräsidenten Horst Köhler etwas nachgeholfen. Er hatte in der Wochenzeitung Die Zeit gesagt, die deutschen Hersteller hätten mit Blick auf die ökologische Entwicklung dieser Erde kein Ruhmesblatt beschrieben. Er hoffe, so Köhler, dass die Manager klug genug sein werden, jetzt die Entwicklung voranzutreiben und die erforderlichen Investitionen zu tätigen, um deutsche Autos und Motoren umweltfreundlich zu machen. Die Hoffnung aber, und das weiß auch Köhler, stirbt bekanntlich zuletzt.
Jürgen C. Braun