Als 1982 der Mercedes 190 das Licht der Welt erblickte, wurde er zuerst als Baby-Benz geschmäht, entwickelte sich aber nach und nach zum Bestseller. Ihm folgte 1993 die erste C-Klasse als kleinste Limousine des Hauses Mercedes nach. Aktuell ist die C-Klasse das wichtigste Auto für Mercedes Benz, was Stückzahl und Ertragskraft angeht. Ihre dritte Generation wurde gerade von Konzernchef Dieter Zetsche in Stuttgart enthüllt. Unter dem Kürzel neue Vielfalt bietet die Limousine künftig zwei Gesichter. Eleganz und Avantgarde lauten die Stichworte. Je nach dem ob sich der Kunde eher jugendlich, sportlich und eben avantgardistisch fühlt oder sich eher klassisch elegant sieht, kann er seine C-Klasse passend zum Image wählen. Zwar gab es die unterschiedlichen Ausstattungslinien bei der C-Klasse schon immer, aber noch nie waren sie von vorne am völlig anderen Kühlergrill deutlich zu erkennen. Damit will Mercedes die breite Spanne der C-Klasse Kunden von der erfolgreichen jungen Investmentbankerin, die natürlich eine Avantgarde-C-Klasse wählt, bis zu ihrem siebzigjährigen Vater, der die klassische Linie bevorzugt, abdecken, wie Vertriebsvorstand Klaus Maier erläuterte. Die Avantgarde-C-Klasse trägt künftig den Stern groß im Kühlergrill integriert, und ähnelt damit den Coupés der Marke, während die Elegance- und Classic-Version mit einem traditionellen Stern vorfährt.
Die Erprobung der neuen C-Klasse verlief zuerst rein digital. In einem Hochleistungsrechner entstand ein vollständiges Abbild des Autos mit allen seinen Eigenschaften. An diesem digitalen Prototyp wurden die wesentlichen Fahreigenschaften virtuell erprobt, erklärte Entwicklungsvorstand Thomas Weber anlässlich der Vorstellung in Stuttgart. Weil die Kunden bei Mercedes zwischenzeitlich kritisch auf die Qualität guckten, absolvierten die realen Prototypen anschließend noch die beachtliche Zahl von 24 Millionen Testkilometern. Ein Schwerpunkt der Abstimmung lag auf dem richtigen Kompromiss zwischen Komfort und Sportlichkeit, ein anderer bei der Sicherheit. Die C-Klasse verfügt, wenn sie ab April in den Handel kommt, über die gleiche Pre Crash-Sicherheitstechnik wie ihre größeren Geschwister und ist damit unter den deutschen Mittelklasse-Premiumlimousinen der Trendsetter.
Zur Markteinführung Ende April stehen drei Benzin- und ein Dieselmotor zur Wahl. Anschießend wird das Motorenangebot sukzessive ausgebaut. Der Einstiegspreis der deutlich gewachsenen, aber nicht schwereren neuen C-Klasse liegt knapp unter 30.000 Euro.
Text: Günter Weigel