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Back-Hits der 70er.
Koch-Hits der 60er.
Party-Hits der 60er.
Dr. Oetker – Verlag; je 7,95 Euro

Schmuddelwetter plus eisige Kälte – was liegt da näher als eine schöne Retro-Party? Die CD dazu ist frisch erschienen (siehe unseren CD-Tipp vom heutigen Tage), da fehlen nur noch die Leckereien dazu. Die kann herstellen, wer in diesen drei Retro-Büchern rund ums Kochen, Backen und Anrichten geblättert hat.

Manchmal ist es ja wirklich eine Gnade, nichts oder nur wenig zu wissen. Über Nährwerte, Kalorien- und Vitamingehalt und Cholesterin, zum Beispiel. In den 60er Jahren waren solche Begriffe noch in weiter Ferne – eine Fitnesswelle, die Fresswelle ablösend, kam erst später.

Und so lesen sich auch die Rezepte, so wirkt der Anblick der fröhlich bunten Bilder. Der Kalte Hund zum Beispiel trotzt wirklich allen Erkenntnissen der Ernährungsmedizin. Dafür ist er, als gigantische Verbindung aus Kokosfett, Kakao, Ei und Butterkeks, aber Liebeserklärung pur an die Geschmacksnerven aller Süßschnäbel. Und den Käse-Igel, der mit reichlich pikanten Milchprodukten drinnen tatsächlich die Kalorien hat, wie man ihm anzusehen glaubt – ja, den möchte man doch vom Fleck weg vernaschen.

Der bunte Obstkuchen, der Falsche Hase, die gefüllten Tomaten … so war das damals. In den drei Büchern findet man allerlei Party-Taugliches. Übrigens: Ganz so vitaminlos war das damals gar nicht – auch Rohkostteller finden sich (auch wenn die Ernährungsmedizin deren Bedeutung später von der Beilage weg mehr in Richtung Hauptgericht schob). Und: Ab und an darf's auch mal üppig sein. Nur gesund ist auch öde. Darin sind sich auch in Zeiten der Fitnessstudios und der fettarmen Lebensweise sogar strenge Mediziner einig.

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