Udo Lindenberg (in Zusammenarbeit mit Ralph Lamann und Tine Acke): Das Lindenwerk.
Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag; 49,90 Euro.
… ich glaub, das geht, wollen wir wetten? Es ging: Mit Likör lässt sich tatsächlich malen! Den Nachweis erbracht hat niemand anderes als Udo Lindenberg, und das Ergebnis ist im Lindenwerk zu besichtigen. Freilich hat er außer Blue Curacao und Campari auch ganz konventionelle Öl- und Acrylfarben benutzt, und so ist das Lindenwerk ein Rückblick auf Zeichnungen aus den Jahren 1995 bis 2004, dazu gibt's Songtexte plus Sprüche.
Witzig sind sie, und angenehm frech, vor allem die selbstironischen Selbstporträts. Andrea Doria und Elli Pirelli in gezeichneter Form – das erinnert sehr an den frühen Udo, der mit Lust und Laune die deutschen Charts aufgemischt hat. Vom Rock-Rentner ist er, der nächstes Jahr 60 wird, jedenfalls noch weit entfernt. Eine gewisse Altersweisheit merkt man ihm hingegen sehr wohl an: Es ist wichtig, sagt Udo Lindenberg, sich kreativ zu betätigen, auch wenn man dies nicht gelernt hat. Einfach den Mut zu haben, sich gegen alle Gesetze zu stellen und einfach selber machen in einer erfrischenden Frechheit, denn daraus entstehen manchmal die schönsten Machwerke.