Erste Erfahrungen: Fiat Panda 1.3 Multijet 16V

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Mit dem Fiat Croma 1.9 Tdid wurde im Jahr 1987 der erste Diesel-Direkteinspritzer für einen Personenwagen auf dem Markt eingeführt. Seitdem gilt der italienische Konzern als Vorreiter in Sachen Druck machen beim Selbstzünder, und zwar in allen Fahrzeug-Segmenten. Das neueste Beispiel: Der im vergangenen Jahr vorgestellte Panda der zweiten Generation geht jetzt mit einem 1.3 Multijet 16V Common-Rail-Diesel an den Start.

Der technische Begriff common rail, der die innovative Einspritztechnik über eine gemeinsame Leitung bezeichnet, ist längst zum fixen Wort im Motorenbau geworden. Bei common rail werden alle Zylinder über eben jene gemeinsame Leitung (common rail), in der ein konstant hoher Druck von 1.350 bar herrscht, unter Zuhilfenahme elektrohydraulischer Injektoren mit Kraftstoff versorgt. Das Ergebnis: Die Spritmenge wird feiner zerstäubt, da der Einspritzdruck unabhängig von der Motorendrehzahl variiert werden kann. Zudem lässt sich eine bessere Aufteilung in Vor- und Haupteinspritzung erreichen, was eine weichere Verbrennung, effizientere Motorarbeit und damit weniger Abgase und höheres Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen bewirkt. Auch diese Technik ist übrigens eine Fiat-Entwicklung.

Mit dem Alfa 156 1.9 JTD führte der Konzern 1997 das weltweit erste Fahrzeug mit Common-Rail-Turbodiesel ein. Die seinerzeit praktizierte Unijet-Einspritzung mit einmaliger Pilot- und Haupteinspritzung wurde mittlerweile von der Multijet-Technik abgelöst, eine Mehrpaseneinspritzung, bei der pro Verbrennungsvorgang zwei Haupteinspritzungen auf die Piloteinspritzung erfolgen. So professionell der Konzern bei der Entwicklung dieser hochmodernern Einspritztechnik zu Werke ging, so dilettantisch verhielt er sich bei dessen Vermarktung. Das Patent wurde im Jahr 1993 an Bosch verkauft, was dann zur Folge hatte, dass Bosch gemeinsam mit Mercedes-Benz dies zur Serienreife nutzte. Dadurch wird eine noch bessere Verbrennung, eine nochmals gesteigerte Leistung und größere Laufruhe des Motors erreicht. Erstmals eingesetzt wurde dieses Common-Rail-System vor knapp zwei Jahren im Alfa 156 1.9 16V.
Mittlerweile verfügen auch Fiat Punto und Idea, Alfa 156, 166 und Lancia Thesis über dieses System.

Im neuen Panda arbeitet jetzt mit dem 1.3 Multijet 16V der weltweit kleinste Common-Rail-Motor, der nur noch einen halben Meter breit und 65 Zentimeter hoch ist. Das Joint Venture zwischen Fiat und General Motor mit Namen Powertrain hat 400 Millionen Euro in dessen Entwicklung investiert.
Unsere ersten Erfahrungen konfrontierten uns mit einem Antriebsaggregat das mit seinem Drehmoment von 180 Newtonmetern den italienischen Kleinwagen recht flott und dazu auch noch leise beschleunigt. Das Auto des Jahres 2004 soll sich laut Fiat mit dem 70 PS starken Aggregat, das eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h erlaubt, mit 4,3 Liter Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer begnügen und erfüllt zudem Euro4.

Der Einstieg in die Welt des Fiat Panda 1.3 Multijet 16V beginnt bei 11.390 Euro in der Version Dynamic, die am besten ausgestattete Linie Emotion kostet 13.550 Euro. Mit dem Fiat Idea, dem Punto und dem Lancia Ypsilon warten bereits die nächsten Kandidaten aus dem Konzern auf das moderne kleine Triebwerk.

Text: Jürgen C. Braun

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