Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!
Ärgern Sie sich nicht manchmal auch, wenn Sie im Urlaub in der Schweiz oder in Österreich sind, und Sie dann entweder eine Vignette (CH) oder das berühmte Pickerl (A) benötigen, um die dortigen Autobahnen nutzen zu können? Wohl schon mehr als einmal dürften auch Sie sich dann gefragt haben: Warum müssen wir eigentlich bei denen zahlen, um Autobahn fahren zu dürfen, wenn die doch umgekehrt bei uns kostenfrei unsere Autobahnen nutzen können?
Doch nicht nur die Pkw-Maut ist etwas, was uns von unseren Nachbarländern in punkto Auto-Verkehr unterscheidet. In den beiden Alpenländern gibt es nämlich auch das sogenannte Wechselkennzeichen. Noch nie etwas davon gehört? Zugegeben, sehr oft sind die Dinger auch nicht in der Diskussion bei uns. Jetzt aber sollen diese Kennzeichen – einer Meldung dieser Woche zufolge – auch recht bald bei uns eingeführt werden. Und ich finde das gar keine so schlechte Idee.
Das mit den Wechselkennzeichen muss man sich ungefähr so vorstellen wie bei einer Monatskarte mit dem Bus. Fahren kann jeweils nur einer damit, aber mehrere Personen können sie nutzen. Dieses Prinzip machen sich die Schweizer und Österreicher schon seit Jahren beim Automobil zunutze, wenn in einem Haushalt mehrere Fahrzeuge betrieben werden. So etwas ist ja auch in bundesdeutschen Familien öfter der Fall. Die Nebenkosten für das Zweitauto könnten auf diese Weise deutlich sinken und die Familien finanziell entlastet werden.
Ein Kennzeichen gilt also in diesem Fall für mehrere Fahrzeuge eines Haushalts, wenn sie nicht gleichzeitig bewegt werden. Das Kennzeichen wird jeweils an dem Fahrzeug angebracht, das gerade genutzt wird. Da immer nur ein Auto zur selben Zeit gefahren wird, muss die Versicherungsprämie auch nur für ein Fahrzeug entrichtet werden. Diese Prämie orientiert sich in der Regel am leistungsstärksten und teuersten Fahrzeug. Das zweite Fahrzeug ist – zumindest in der Haftpflicht – kostenfrei mitversichert. Der Staat könnte theoretisch auch noch auf die Kfz-Steuer für das Zweitauto verzichten.
Die Versicherer wollen entsprechende Tarife schon anbieten. Wie immer gilt auch hier: Wettbewerb belebt das Geschäft. Und alles, womit man gefahrenlos Geld sparen kann, ist sinnvoll, denke ich.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen – wenn bestimmt auch noch ohne Wechselkennzeichen – ein angenehmes und erholsames Wochenende.
Ihr Jürgen C. Braun