Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!

Mitten im von uns Journalisten so gefürchteten Sommerloch gibt es mitunter auch Meldungen, die fast schon Sensations-Charakter haben. Wenn Sie sich ein wenig für Motorsport interessieren, werden sie sicherlich noch nicht vergessen haben, wie sich zum Ende des Jahres 2008 die wirtschaftlichen Schreckensmeldungen inmitten der weltweiten Finanzkrise auch auf den Motorsport übertrugen. BMW und Toyota zogen sich aus der Formel 1 zurück, Subaru und Mitsubishi aus der Rallye-WM. Alles Namen von großen Autobauern, die über Jahre und teilweise sogar Jahrzehnte hinweg die Schlagzeilen bestimmt hatten. Die Schreckensmeldungen schienen nicht abzunehmen.

Und dann diese zunächst unscheinbare Mail zur Wochenmitte mit einem auf den ersten Blick kaum für möglich gehaltenen Inhalt: Mini kehrt in die Rallye-Weltmeisterschaft zurück. Wow, das war ein echter Hammer. Meist sind solche Einstiege oder Comebacks in den Motorsport ja von langer Hand lanciert und geplant, aber diese Sache mit Mini war schon eine deftige Überraschung. Um das Wort Sensation nicht zu strapazieren.

Was die wenigsten überhaupt wussten: Mini war – wenn es auch lange her ist – bereits einmal Mitglied im illustren Kreis der Rallye-WM. Und das gar nicht einmal so erfolglos. In den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts sorgte der Mini Cooper S mit Triumphen bei der legendären Rallye Monte Carlo für Furore. Außerdem ging das Unternehmen in der Rallye-Europameisterschaft an den Start und feierte dort Siege in Serie. Nachdem mit der Mini Challenge auf der Rundstrecke bereits der Nachweis der Sportlichkeit der Marke erbracht worden war, hat diese Entscheidung, in der Rallye-Weltmeisterschaft anzutreten, eine völlig neue Dimension erreicht.

Der erste Testeinsatz des Mini Countryman WRC, der als Kundenfahrzeug auch von privaten Rallyeteams eingesetzt werden kann, ist bereits für den Herbst dieses Jahres geplant. Das Herz des schnittigen Rallyefahrzeugs ist ein 1,6-Liter Vierzylinder-Turbomotor aus dem Hause BMW Motorsport. Das Auto entspricht völlig dem neuen Super 2000-Reglement des Automobil-Weltverbands FIA, das den Einsatz von Turbo-Motoren mit 1600 Kubikzentimeter Hubraum und Allradantrieb vorschreibt. Das Engagement des Hauses soll, dem Vernehmen der eigenen Pressemeldung nach, auf mehrere Jahre ausgelegt sein. Im nächsten Jahr soll das Fahrzeug zunächst bei einigen ausgewählten Läufen zur Weltmeisterschaft eingesetzt werden. 2012 will man dann die ganze Saison bestreiten.

Mit dieser, wie ich denke, ebenso überraschenden und erfreulichen Meldung entlasse ich Sie, liebe Leserinnen und Leser in ein hoffentlich entspanntes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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