Wie in den vergangenen Jahren haben Sammler-Automobile einen festen Platz auf der Essen Motor Show. Erneut verbreiten historische Autoraritäten ein nostalgisches Flair. Die seltenen Automobile werden nicht nur präsentiert – sie können auch gekauft werden. Deutlich größer und mit einem noch attraktiveren Programm präsentiert sich die Motorsport-Arena. Eine erweiterte Tribüne bietet den Besuchern einen guten Überblick über den vergrößerten Indoor-Rennkurs – und eine perfekte Aussicht auf das spektakuläre Programm.
Die Essen Motor Show macht auf einigen Ständen aber auch deutlich, wohin die Entwicklung des Automobiltunings in den kommenden Jahren eventuell gehen könnte. Unabhängige private Studios und die Kreativ-Abteilungen der Automobilhersteller präsentieren vielerorts eine Vielzahl an Designstudien. Auch das so genannte Öko-Tuning ist in diesem Jahr in Essen wieder ein Thema.
Autotuning und Umweltschutz sind auf den ersten Blick kaum vereinbar. Dennoch geht auch der größten Tuning-Messen der Welt die aktuelle Klimadebatte nicht spurlos vorüber und immer mehr Veredler bemühen sich, den Durst ihrer leistungsstarken Pkw zu drosseln. So sind auf der 42. Essen Motor Show noch bis zum Schluss am kommenden Sonntag neben aufgemotzten Boliden und kuriosen Fahrzeug-Kreationen auch Fahrzeuge zu sehen, die ungeachtet ihrer Leistungssteigerung sogar weniger Sprit und Schadstoffelemente verblasen als die Basis-Serienmodelle.
Bei dem so genannten Öko-Tuning handelt es sich um eine spezielle Form des Chip-Tunings, das über das Motormanagement die Kraftstoffeinspritzung optimieren und so zu einem geringeren Verbrauch beitragen soll. Der Veredler Abt beispielsweise hat die intelligente Sporttechnologie entwickelt, die bei gleichzeitiger Leistungssteigerung den Verbrauch des Pkw reduziert. Der Seat Leon iS schluckt so trotz beinahe 50 PS Mehrleistung im Durchschnitt knapp einen Liter weniger Benzin als das Serienmodell.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun