Zum neunten Mal übernimmt die BMW Group in diesem Jahr die Schirmherrschaft des traditionsreichen Concorso d'Eleganza Villa d'Este. Im Rahmen der Pressekonferenz auf dem 77. Genfer Automobilsalon wurden bereits erste Highlights für die diesjährige Auflage der außergewöhnlichen Veranstaltung am Comer See benannt.
Bei den Klassikfahrzeugen gibt es wieder spektakuläre Teilnehmer. Rund 50 Traumwagen aus elf Ländern bewerben sich um die prestigeträchtigen Trophäen wie die Coppa d'Oro Villa d'Este (Best of Show by Referendum at Villa d'Este), die Trofeo BMW Group (Best of Show by the Jury) oder die Trofeo BMW Italia (By Public Referendum at Villa Erba). In Erinnerung an den im vergangenen Jahr verstorbenen Designer wird die Jury in diesem Jahr zudem den Spezialpreis Trofeo Albrecht Graf Goertz verleihen. Urs Paul Ramseier, als Selecting Adviser verantwortlich für die Auswahl der Fahrzeuge beim Concorso d'Eleganza Villa d'Este, gab in Genf bereits erste Einblicke in das erlesene Teilnehmerfeld.
Dies ist der zwölfte von insgesamt fünfzehn hergestellten 375 Mille Miglia Ferraris. Ursprünglich war er als Pinin Farina Spider im März 1954 gebaut und für Luigi Chinetti in den USA vorgesehen. Doch dann verkaufte das Ferrari-Werk das Auto an den italienischen Filmproduzenten Roberto Rossellini in Rom. In seinem Auftrag wurde es 1955 durch Sergio Scaglietti in Modena in ein besonders attraktives Coupé rekarossiert. Zehn Jahre später verkaufte Rossellini das Auto an einen Sizilianer in Palermo. Nun wurde es von Metallicgrau in Militärgrün umlackiert. 1970 gelangte das Einzelstück von Palermo nach Paris. 1995 kaufte es der heutige Besitzer und veranlasste Komplettrestaurierung. Daraufhin wurde dieses Auto auf vielen Veranstaltungen erfolgreich gezeigt und gewann den Preis Best of Show beim Ferrari Club of America National Concours in Toronto sowie die Luigi Chinetti Memorial Trophy.
Wie für den Isotta-Fraschini 8B und den Fiat Typ 522C fertigte die Carrozzeria Touring aus Mailand auch für diesen Alfa-Romeo 6C 1750 GS eine Spezial-Karosserie, die als Flying Star in die Automobilgeschichte eingehen sollte. Mit diesem Modell gewann Mrs. Josette Pozzo 1931 beim Concorso d'Eleganza Villa d'Este die Coppa d'Oro di Villa d'Este. Nach 76 Jahren kehrt der Alfa Romeo Flying Star wieder an die historische Stätte seines größten Erfolgs zurück.
Der Bugatti 57C wird während des Concorso d'Eleganza zum ersten Mal in seinem Originalzustand in Europa gezeigt. Das Chassis war eines der letzten, das vor dem Zweiten Weltkrieg verkauft und der letzte Bugatti, der vor dem Krieg nach Deutschland geliefert wurde. Sein Besitzer gab das Chassis zu Voll & Ruhrbeck, einer der modernsten Karosseriebauer dieser Zeit, mit dem Auftrag, einen besonders aerodynamischen Roadster zu entwerfen. Später gehörte der Bugatti 57C der berühmten norwegischen Eisprinzessin und mehrfachen Olympiasiegerin Sonja Henie.
1969 wurde die Voll & Ruhrbeck Karosserie vom Chassis entfernt. Erst im Jahre 2002 konnte der Besitzer dann das Orginial-Chassis und die Original-Karosserie wieder zusammenführen und ließ das komplettierte Fahrzeug von Grund auf restaurieren.
Der motorsportbegeisterte und selbst erfolgreich Rennen fahrende Graf Carlo Felice Trossi fertigte Ende der 20er Jahre eine Skizze an, wie er sich einen aerodynamisch geformten Wagen vorstellen würde. Willi White, ein damals wenig bekannter Karosseriebauer, setzte die Zeichnungen um und schuf damit den so genannten Schwarzen Prinzen. Der Trossi-SSK ist einer der sehr seltenen Mercedes Benz SSK mit einer Sonderkarosserie. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten gewann der Mercedes-Benz SSK bereits unzählige Preise und wird dieses Jahr erstmals beim Concorso d'Eleganza präsentiert. Das Fahrzeug gehört zur Ralph Lauren Collection.
Zwei Fahrzeuge auf dem diesjährigen Concorso d'Eleganza symbolisieren die Philosophie der Veranstaltung – die Verbindung der Vergangenheit mit der Zukunft automobiler Ästhetik – auf besondere Weise: das BMW 328 Mille Miglia Touring Coupé und das BMW Concept Coupé Mille Miglia 2006. Das eine ist die Rennsportlegende aus den späten 1930ern, das andere eine Hommage an eben diese Legende und an die Männer, die den Rennwagen mit Leidenschaft und Ingenieurskunst zum Sieg auf den Rennstrecken Europas führten. Nach seiner Premiere im vergangenen Jahr vor internationalen Medienvertretern wird das BMW Concept Coupé am Comer See erstmals in der Öffentlichkeit zu sehen sein. Wir freuen uns, mit dem Concept Coupé beim Concorso d'Eleganza Villa d'Este eines der interessantesten Fahrzeuge der Gegenwart zeigen zu können, so Holger Lapp bei der Pressekonferenz in Genf.
Wie in den vergangenen Jahren wird auch Rolls-Royce mit einem besonderen Fahrzeug am Concorso teilnehmen. Als außergewöhnliches Experimental Car war der 100EX auf seiner Welttournee im Jahr 2004 auch bei der Villa d'Este zu Gast. Seitdem haben die Design- und Entwicklungsteams aus dem Experimental Car ein Serienfahrzeug geschaffen. 2007 präsentiert Rolls-Royce das Phantom Drophead Coupé auf der Villa d'Este, unmittelbar nach seiner Europa-Premiere auf dem Genfer Automobilsalon. Das zweitürige, viersitzige Cabriolet ist eine weniger formale Umsetzung des klassischen Rolls-Royce Designs. Es ist, technisch gesehen, die Verbindung eines leichten, gleichzeitig enorm steifen Aluminium-Spaceframe mit der schlanken und eleganten Karosserie eines Drophead Coupés.